Am 24. Oktober fand in der KuBar am Campus Oldenburg der Jade Hochschule ein Podiumsgespräch zum Thema „Diversity in Hochschule und Arbeitswelt“ statt. Anlass war der diesjährige Diversity-Tag Oldenburg, der am 31. Mai an der Jade Hochschule stattgefunden hatte. Das Podiumsgespräch wurde initiiert, um die am Diversity-Tag aus organisatorischen Gründen abgekürzte Diskussion nachzuholen und noch einmal intensiv miteinander ins Gespräch zu kommen.
Auf das Podium waren Vertreter_innen aus Hochschule, Unternehmen und Verwaltung eingeladen, um gemeinsam mit Interessierten aus dem Publikum zu diskutieren: Dr. Meltem Kulaçatan (Verwaltung der Professur ‚Sozialpädagogik in der Migrationsgesellschaft‘, Universität Oldenburg), Angelique Bartsch (Diversitätsbeauftragte der BTC AG Oldenburg), Aliz Müller (Integrationsbeauftragte der Stadt Oldenburg) sowie der Gastgeber, Hochschulpräsident Prof. Dr. Manfred Weisensee. Gisela Ngomo, Pädagogin und Diversity-Trainerin, moderierte die Gesprächsrunde.
Zu der Frage, was Diversität für das Unternehmen oder die Institution bedeute, wurde diskutiert, dass nicht nur Vielfalt, Offenheit und gegenseitige Wertschätzung mit dem Begriff verbunden sind, sondern dass auch Privilegien eine wichtige Rolle spielen. Das Bewusstwerden von hierarchischen Strukturen innerhalb von Institutionen und von den eigenen Privilegien einerseits, und das Teilen von Macht andererseits seien notwendige Schritte, um mehrfachen Diskriminierungen entgegen zu steuern. Diese versperrten zum Beispiel oft den Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt. Unter dem Motto „educate yourself“ sei es für alle Menschen in allen Aufgabenbereichen sinnvoll, sich selbst zu fragen:
Was hat Diversität mit mir zu tun und wo sind meine eigenen Möglichkeiten, Barrieren abzubauen?
Diversität sei etwas, das man tut, nichts, was nur von „oben“ beschlossen werden könne.
Wichtig sei es, Bewusstsein für das Thema Diversity zu schaffen und zu sensibilisieren.
Darüber hinaus müssten Ressourcen bereitgestellt werden, um geeignete Maßnahmen umzusetzen. Damit verbunden sollten Personen mit Diversity-Auftrag klare Zuständigkeiten haben und bevollmächtigt sein, Entscheidungen zu treffen. Sollen innerhalb einer Organisation Strukturen verändert werden, könnten durch Partizipation und Mitbestimmung Veränderungsprozesse zum Beispiel als gemeinsames Projekt mit Beschäftigten verwirklicht werden. Führungskräfte oder Personen, die Führungsaufgaben übernehmen, sollten speziell geschult werden, auch zu ihrer Diversity-Kompetenz. Besonders an Hochschulen sei dies problematisch, da es in der Regel keine verpflichtenden, regelhaften Schulungen oder Coachings gebe, wie es zum Beispiel bei größeren Unternehmen der Fall sei.