Dr. Armin Schneider an die Jade Hochschule berufen
„Telemedizin wird zukünftig eine wichtige Rolle spielen.“
Dr. Armin Schneider wurde Ende Mai auf eine Professur für Medizintechnik und Regulatory Affairs an die Jade Hochschule berufen. Er lehrt und forscht künftig am Fachbereich Ingenieurwissenschaften am Campus Wilhelmshaven. Die Redaktion der Jade Welt (JW) fragt nach…
JW: Was hat Sie zum Wechsel an die Jade Hochschule bewogen?
Schneider: Zukünftige Entwicklungen in der Medizintechnik werden eine noch intensivere interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen notwendig machen. Der Fachbereich Ingenieurswissenschaften der Jade Hochschule bietet hier ein optimales Lehr- und Forschungsumfeld um innovative Geräte und Verfahren für die zukünftige Medizintechnik zu erforschen und entwickeln.
Nicht zuletzt aber freut es mich als passionierter Wassersportler besonders, die Nordsee vor der Haustüre zu haben.
Werdegang
Nach dem Studium der Biomedizintechnik an der Hochschule Lübeck wechselte Armin Schneider an die TU München und promovierte dort an der Fakultät für Maschinenwesen im Bereich der Medizintechnik. Anschließend übernahm er die wissenschaftliche Leitung der Forschungsgruppe für minimalinvasive interdisziplinäre therapeutische Intervention (MITI) am Klinikum rechts der Isar der TU München wo er mit seinem Team Projekte hauptsächlich im Bereich der Operationsrobotik, Traumaminimierung und Prozessoptimierung bearbeitete. Zuletzt war Armin Schneider bei ARRI Medical und Munich Surgical Imaging als Director Scientific Affairs im Bereich der digitalen Operationsmikroskopie tätig. Er ist Autor eines Lehrbuches, sowie als Gutachter für verschiedene Fachzeitschriften und Förderorganisationen tätig. Armin Schneider ist 1971 in Göppingen geboren, verheiratet und Vater von drei Töchtern.
JW: Mit welchen Erwartungen und Vorstellungen treten Sie die Professur an?
Schneider: Ich freue mich auf wissbegierige Studierende, die Interesse haben, die vielen Facetten der Medizintechnik kennenzulernen und möchte diesen das Arbeiten in interdisziplinären Teams, auch mit Medizinern, über praxisorientierte Lehre näherbringen. Daher sind mir Kooperationen innerhalb der Hochschule als auch mit den umliegenden Kliniken und der Industrie enorm wichtig, auch um gemeinsame Forschungsvorhaben durchzuführen.
JW: Welche Schwerpunkte möchten Sie in Lehre und Forschung setzen?
Schneider: Wie sich aktuell durch die Covid-19-Pandemie gezeigt hat, wird die Telemedizin zukünftig eine immer größere Rolle spielen. Ein Schwerpunkt meines Forschungsfokus wird sich daher mit verschiedenen Fragestellungen zur telemedizinischen Diagnostik und Konsultation beschäftigen. Aber auch die Ausbildung von Medizinern soll hier mit betrachtet werden, insbesondere wenn der Zugang zum Operationssaal für Ausbildungszwecke limitiert wird.
Ein weiterer Schwerpunkt wird die Fortführung meiner Arbeiten an der TU München sein: Hier habe ich mich viel mit der Erfassung und Analyse von Prozessen im Operationssaal beschäftigt, um datenbasiert zum Beispiel im genau richtigen Zeitpunkt den nächsten Patienten zu bestellen. Dies möchte ich hier an der Jade Hochschule fortführen und auch in anderen medizinischen Disziplinen beforschen.