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Eine Bühne für mehr Jugendpartizipation

MWJ-Studierende organisierten jugendpolitisches Barcamp in Dangast

v.li.: Marcel Hans (Kreisjugendparlament), Sham Alsaho (JuPa Zetel), Christian Viebach (Evangelische Jugend Oldenburg) und Aiske Schimmelpenning (Foto: Finia Fischer)
v.li.: Marcel Hans (Kreisjugendparlament), Sham Alsaho (JuPa Zetel), Christian Viebach (Evangelische Jugend Oldenburg) und Aiske Schimmelpenning (Foto: Finia Fischer)

Jugendliche im Landkreis Friesland und ihre Themen sichtbar zu machen: Das war das Ziel eines Medienprojektes im sechsten Semester des Studiengangs Medienwirtschaft und Journalismus in diesem Sommersemester. Zu diesem Zweck unterstützten zwölf angehende Medienwirte unter Anleitung ihrer Dozentinnen Alice Düwel und Katrin Busch die Jugendparlamente Friesland und Zetel bei der Planung und Durchführung des jugendpolitischen StrandBarCamps „PartyZipation“ in Dangast – mit großem Erfolg.

So trafen sich am 10. Juni von 16 bis 24 Uhr Jugendliche und Politiker_innen aus dem Landkreis Friesland und sprachen über die Themen, die die Jugend in Friesland bewegt. Dabei ging es zum Beispiel um Klimawandel, Genderdiversität, Rassismus oder Ableismus. Expert_innen aus verschiedenen Bereichen, beispielsweise die Klimagruppe Friesische Wehde, die interkulturelle Arbeitsstelle Ibis e.V. oder der Journalist und Autor Sascha Verlan stellten an insgesamt 22 Thementischen die Themen vor, die die Jugendlichen im Anschluss diskutierten – unter anderem mit Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies, dem Kreistagsvorsitzenden Jannes Wiesner und den Landtagskandidat_innen aus Friesland, Katharina Jensen und Florian Rocker.

Der Umweltminister zeigte sich beeindruckt davon, „mit welcher Tiefe sich die Jugendlichen mit den verschiedenen Themen beschäftigt haben“. Auch die „schonungslose Offenheit“, mit der an den Thementischen diskutiert wurde, sei wichtig:

„Solche Diskussionen brauchen wir auch!“

Umweltminister Olaf Lies

Claudia Laas-Diekmann, Lehrerin an der IGS Friesland Süd, freute sich besonders darüber, „dass die Schülerinnen und Schüler eine Bühne hatten, um ihre Themen zur Sprache zu bringen, und sich getraut haben, mit den Politiker_innen zu diskutieren. Das stärkt die, die sonst leise sind.“

Auftritte der Bands Majanko aus Wilhelmshaven (li.) und Offbeat aus Jever. (Fotos: Finia Fischer)
Auftritte der Bands Majanko aus Wilhelmshaven (li.) und Offbeat aus Jever. (Fotos: Finia Fischer)

Für echte Festival- und auch Party-Atmosphäre am Dangaster Strand sorgte ein vielfältiges Bühnenprogramm mit dem Musical und der Schülerband der IGS Friesland Nord, Poetry Slam von Martin Weyrauch, der Band SNGPWR vom Jugendzentrum POiNT in Wilhelmshaven, den Auftritten der Bands Offbeat aus Jever und Majanko aus Wilhelmshaven und Party-Musik von den DJs vom Jugendkulturverein The MOveMENT (Jever). Die Bühne wurde aber auch dazu genutzt, die Themen der Diskussionsrunden anzukündigen, die einzelnen Akteur_innen vorzustellen und nach den Diskussionen ein kurzes Fazit zu ziehen.

Moderatorin Bente Hoeft-Heyn (Radio Jade) bekam dabei viel Positives zu hören: „Für mich hat das BarCamp gezeigt, wie wichtig so ein Austausch ist“, sagte Sham Alsaho vom Jugendparlament Zetel, die gleich zwei Diskussionen zu den Themen Rassismus und Internationale Krisen betreute. „Ich habe viele Menschen getroffen, die sich auch weiter engagieren wollen.“ Auch Christian Viebach von der Evangelischen Jugend in Oldenburg lobte den Austausch in den Diskussionsrunden zum Thema „Lebenswelten junger Menschen“. Sein Fazit:

„Mehr kommunizieren! Miteinander reden statt über einander.“

Und Marcel Hans vom Kreisjugendparlament freute sich über viele Besucher und vielfältige Anregungen für die Arbeit des „JuPa“.

Initiiert wurde das BarCamp von den Jugendparlamenten Friesland und Zetel, diversen Jugendgruppen, der Agenda Varel und dem Forschungsprojekt Jul@ zur Stärkung von Jugendpartizipation im ländlichen Raum. Aufgabe der MWJ-Studierenden war es, den Austausch zwischen den beteiligten Gruppen im Kreisgebiet zu moderieren, Absprachen mit Ordnungsamt und Rettungsdienst zu treffen, die Thementische zu organisieren und zusammen mit „The MOveMENT“ das Bühnenprogramm zusammenzustellen. Außerdem kümmerten sie sich um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für die Veranstaltung und packten vor Ort mit an: beim Auf- und Abbau der Tische und Pavillons, bei der Betreuung der Gäste und Medienvertreter bis hin zur Kontrolle des Lautstärkepegels bei den Auftritten der Bands und DJs.

„Die besondere Herausforderung an dem Medienprojekt war die Koordination der vielen Stakeholder. Wir haben dadurch gelernt, wie wichtig die richtige Kommunikation für ein Projekt mit so vielen Beteiligten ist“, resümiert Antonia Brockmann, die Teil der studentischen Projektleitung war.

„Wir waren ein tolles, harmonisches und kreatives Team, und gemeinsam diese Veranstaltung auf die Beine zu stellen, war eine wirklich einmalige Erfahrung.“

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Ein Beitrag von:

  • Katrin Busch
    Katrin Busch

    Medienwirtschaft und Journalismus, katrin.busch@jade-hs.de