Internationaler Wissensaustausch in der Automatisierungstechnik
Studierende erleben praxisnahe Projektarbeit in Lettland
Eine Gruppe von Studierenden der Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsinformatik sowie Elektrotechnik nahm vom 20. bis 27. Oktober an einem internationalen Studienprojekt an der Rēzekne Academy of Technology (RTA) in Lettland teil. Dabei erhielten die Teilnehmenden Einblicke in internationale Projektarbeit und erarbeiteten Automatisierungslösungen.
Im Zuge der Projektwoche erarbeiteten gemischte Teams aus lettischen und deutschen Studierenden Lösungen zu konkreten Aufgaben aus der Automatisierungstechnik. Die Gruppenarbeit wurde dabei von Lehrenden beider Hochschulen begleitet, wodurch die Studierenden Zugang zu verschiedenen Lehransätzen und Wissensquellen erhielten. „Die Zusammenarbeit mit den lettischen und deutschen Dozenten und Studierenden eröffnete wertvolle Lernmöglichkeiten, die weit über das hinausgehen, was im regulären Lehrangebot vermittelt wird. Durch den intensiven Austausch konnten sie nicht nur ihr Wissen in der Automatisierungstechnik erweitern, sondern auch neue Perspektiven gewinnen und interkulturelle Kompetenzen entwickeln, die im späteren Berufsleben von großer Bedeutung sein werden“, erklärt Prof. Dr. Jochen Radmer, der die Veranstaltung neben Prof. Dr. Hardy Oepping seitens der Jade Hochschule aus dem Fachbereich Management, Information, Technologie betreute.
Vielfältige Automatisierungsprojekte im Fokus
Die Studierenden beschäftigten sich während der Woche mit einer Reihe von Projekten, die zentrale Herausforderungen der Automatisierungstechnik veranschaulichen. Dazu gehörten Projekte zur Fahrstuhl- und Robotersteuerung sowie zur Steuerung einer Montagestraße, deren Stationen den gesamten Produktionsprozess umfassten: von der Rohmaterialzuführung über die Montage und Qualitätssicherung bis zur Sortierung der fertigen Produkte. Ziel der Arbeit war es, mittels SPS-Steuerungen vom Typ Siemens SIMATIC S7-300 eine durchgängige Prozesskette zu entwickeln und die vielfältigen Anforderungen der Sensoren und Aktoren zu koordinieren. So wurde es möglich, einen automatisierten Montageablauf zu simulieren, der die Anforderungen realer Produktionsbedingungen widerspiegelt.
Die Studienwoche fand ihren Höhepunkt in einer Abschlusskonferenz, auf der die internationalen Teams ihre Projektergebnisse vorstellten. Die Präsentationen boten Einblicke in die innovative Herangehensweise der Gruppen und die Herausforderungen, die sie bei der Lösung der Automatisierungsaufgaben bewältigten.
Ein weiterer Höhepunkt des Programms war eine Exkursion zum lettischen Unternehmen Opto Elektronika LV in Rēzekne. Das Unternehmen gewährte den Studierenden Einblicke in industrielle Fertigungsprozesse und die Herstellung von optischen Kabeln und Kupferkabeln für sowohl industrielle als auch private Anwendungsbereiche. Diese Besichtigung ermöglichte den Teilnehmenden, Praxiseinblicke zu bekommen und die Bedeutung der Technik für verschiedene Anwendungsfelder besser zu verstehen.
Förderung kulturellen Austauschs und zwischenmenschlicher Beziehungen
Ein Rahmenprogramm ergänzte die intensiven Projekttage. So organisierten die lettischen Studierenden einen gemeinsamen Studentenabend. Während einer Exkursion in die Region Latgale, bekannt für ihre zahlreichen Seen und weitläufigen Parks, erlebten die deutschen Studierenden die kulturelle Vielfalt Lettlands.
Ausblick auf zukünftige Kooperationen
Die Kooperation zwischen der Jade Hochschule und der Rēzekne Academy of Technology soll auch in den kommenden Jahren weitergeführt werden, um Studierenden praxisorientierte Lernerfahrungen und internationale Perspektiven zu bieten. Beide Hochschulen planen, die Projektreihe zu erweitern und neue Themen aus der Automatisierungstechnik und angrenzenden Bereichen einzubeziehen. Auf diese Weise soll der interkulturelle Austausch noch stärker in die Lehre eingebunden werden und den Studierenden ermöglichen, internationale Zusammenarbeit aus erster Hand zu erleben.
Das International Office unterstützt die teilnehmenden Studierenden finanziell mit der Übernahme der Reisekosten aus DAAD-Ostpartnerschaftsmitteln. Darüber hinaus werden die Dozenten über ERASMUS-Mittel der EU mit Aufenthalts- und Fahrtkosten gefördert.