„Jade Ideenwerft“: Bühne für studentische Business-Potenziale
Zum fünften Mal pitchen clevere Köpfe um die beste Idee
Wilhelmshaven. Die Wirtschaft lebt von Menschen, die findungsreich und mutig genug sind, das Potenzial ihrer Ideen auf den Prüfstand zu stellen. Genau diese Plattform bot die Veranstaltung „Jade Ideenwerft“ am Abend im KoWerk76, einem Open Space in Wilhelmshaven. Bereits zum fünften Mal kamen hier vor allem studentische Teilnehmer_innen aus unterschiedlichen Fachgebieten und Studiengängen zusammen, um ihre Startup-Ideen zu pitchen.
Eine Katzentoilette entwickeln, die sich selbst reinigt? KI für die Baubranche anbieten, ohne dass Nutzer_innen die Hoheit über ihre Daten abgeben müssen? Oder Rettungskräften helfen, in schwer zugänglichen Gebieten schneller zu Hilfebedürftigen zu gelangen? Vor rund 80 Besucher_innen präsentierten die insgesamt sechs Teams der Kategorie Startup-Ideen ihre Produktneuheiten, Apps oder Business-Konzepte in nur drei Minuten. Zu gewinnen gab es Preisgelder in Höhe von insgesamt 500 Euro und Gutscheine für Foto-Shootings.
Am Ende wählte das Publikum das „Uresa-Lab“ von Jean Philippe Zock Zang auf den ersten Platz. Er habe festgestellt, dass es für krisengeschüttelte Gebiete wie den Kongo keine verlässliche Datenbank mit Kartierungen gebe. „Deshalb sind diese Gebiete und damit die Bevölkerung schwerer erreichbar, was wiederum globale Ungerechtigkeit fördert“, erzählt der 29-Jährige. „Das will ich mit der Analyse von Krisen- und schwer kartierbaren Gebieten ändern.“ Zock Zang, der Urban Design an der Jade Hochschule studiert, will sich diesem Vorhaben in seiner Bachelor-Arbeit widmen und anschließend auf ein patentfähiges Konzept hinarbeiten. „Den ersten Platz gewonnen zu haben, bedeutet mir sehr viel“, freut sich der gebürtige Kameruner.
„Ich habe das erste Mal meine Idee präsentiert und dafür gleich Anerkennung bekommen.“
Jean Philippe Zock Zang
Den zweiten Platz belegte Robin Dietrich mit seiner Produktidee eines selbstschließenden Schuhs, gefolgt von Bastian Strauß mit „Lizard“, einer Plattform nebst Hardware für die digitalisierte Wartung von Betriebsmitteln.
In der Kategorie Campus-Ideen, die in diesem Jahr aus der Lehrveranstaltung „Praxis für Unternehmensgründung“ heraus entstanden sind, traten zwölf Teams gegeneinander an.
90 Sekunden hatten die Teilnehmenden jeweils Zeit für den Pitch. Als Gewinnerinnen gingen Berit Mohren und Sophie Vollmer mit dem Konzept der „Green Spots“ hervor und durften sich über einen kostenlosen Monatszugang zum Coworking-Space hallig hanken freuen. In einem Modul über Städtebau hatten sich die beiden Architektur-Studentinnen der Jade Hochschule intensiv mit nachhaltiger Stadtentwicklung auseinandergesetzt. „Wir haben uns viel im städtischen Raum bewegt und inspirieren lassen, bis es uns naheliegend erschien, mit modularen Begrünungselementen das Mikroklima zu verbessern“, beschreibt Vollmer die Ideenfindung. „Dass auch andere unser Konzept gut finden, bestätigt, wie sinnvoll und relevant es ist“, ergänzt Kommilitonin Mohren.
Auch Annika Schöbel, die im Gründungsmanagement der Jade Hochschule arbeitet und die Ideenwerft in diesem Jahr hauptverantwortlich organisiert hat, zieht eine positive Bilanz: „Es freut mich jedes Mal aufs Neue zu sehen, wie innovativ die Ideen der Teilnehmer_innen sind.“ Sie hätten eine große Wachsamkeit für aktuelle technologische Entwicklungen wie KI und ein besonderes Gespür für Marktlücken bewiesen. „Die Jade Ideenwerft kann durch das Feedback der Teilnehmenden als Indikator für die Tragfähigkeit einer Idee dienen und den Entwickler_innen wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung geben.“
Die Jade Ideenwerft ist ein gemeinschaftliches Pitch- und Networking-Format, das die Jade Hochschule gemeinsam mit BAERENSTARK.media umsetzt. Unterstützt wird sie durch die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer, hallig hanken - by ZUKUNFT.unternehmen und dem Institut für Unternehmensgründung und Innovation (UGI). Die Veranstaltung wird im Rahmen der Jade Startup Box organisiert, die Studierende, Absolvent_innen und Wissenschaftler_innen bei der Entwicklung technologieorientierter und wissensbasierter Unternehmensgründungen unterstützt.
Die Jade Hochschule mit ihren drei Studienorten im Nordwesten Deutschlands sieht sich in der Verantwortung für die Entwicklung der Region, in der sie stark verwurzelt ist. Hier trifft ein breites und modernes Fächerangebot auf innovative Formen der Lehre. Die Forschungstätigkeiten der Jade Hochschule zeichnen sich durch einen hohen Praxisbezug aus, die in Kooperation mit Unternehmen, Verbänden und anderen Institutionen sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen durchgeführt werden.