Rehabilitation zielt darauf ab, Folgen von Krankheiten zu mindern und vor allem die Teilhabe am Leben zu verbessern. Sie kann stationär, ambulant oder sogar in der häuslichen Umgebung durchgeführt werden. Die mobile Form der Rehabilitation ist noch relativ neu und funktioniert wie eine „Reha-Klinik auf Rädern“.
„Allgemein bekannt ist die Behandlung in stationären oder ambulanten Rehabilitationszentren wie in Oldenburg, Wilhelmshaven oder Bad Zwischenahn. Bei besonderen Konstellationen, wie beispielsweise Demenz oder Sehstörungen, ist Rehabilitation jedoch manchmal nur in der gewohnten Umgebung sinnvoll“, sagt Dr. med. Rudolf Siegert, der eine Professur für Funktionsdiagnostik und Rehabilitationsmedizin im Studiengang Assistive Technologien am Campus Oldenburg der Jade Hochschule verwaltet. „Dort werden störende Einflüsse ausgeschaltet beziehungsweise wird das gewohnte Terrain zum Üben genutzt. Auch Bewohner von Pflegeeinrichtungen können so behandelt werden.“ Dass dadurch nachhaltige Erfolge auch bei hochbetagten Menschen erzielt werden, habe eine multizentrische Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit belegt.
Noch sind längst nicht alle Konstellationen durchdacht, in denen mobile Rehabilitation sinnhaft sein kann. Und noch gibt es dieses Angebot nicht flächendeckend in Deutschland. Als 1. Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Mobile Rehabilitation e.V. hat sich Dr. Siegert zur Aufgabe gemacht, die mobile Rehabilitation weiter zu denken und dafür zu sorgen, dass vermehrt Einrichtungen dieser Art gegründet werden.
„Denn nur dort, wo es diese Angebote gibt, ist eine Versorgungslücke im Rehabilitationsnetz geschlossen.“