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Nachhaltigkeit in der Immobilienprojektentwicklung

Was sich durch ESG beim Planen, Bauen und in der Nutzung ändert

Oldenburg. Aktuell befinden sich das Bauwesen und der Immobiliensektor in Deutschland in einem Transformationsprozess hinsichtlich des Themas Nachhaltigkeit. Es gilt insbesondere, Immobilien so neu zu bauen und Bestandsimmobilien so umzubauen, dass dies zu einem nahezu klimaneutralen Gebäudebestand in Deutschland bis zum Jahr 2050 führt. Dabei gilt es für alle Beteiligten, über Nachhaltigkeitsauswirkungen umfassendere Kenntnis zu haben und für einige, deren Erfüllung auch offen zu legen. ESG-Kriterien dienen dabei einer Nachhaltigkeitsklassifikation der Kriterien Umwelt (E=Environmental), Soziales (S=Social) und Unternehmensführung (G=Governance). Sie haben eine zunehmende Bedeutung, insbesondere im Zusammenhang mit verschiedenen Verordnungen auf EU-Ebene wie etwa der EU Taxonomie-Verordnung vom Juni 2020, bei der es insbesondere um die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen geht.

„ESG-Aspekte sind bereits in den frühen Phasen einer Projektentwicklung zu beachten, sonst plant man heute eine Immobilie, die bei ihrer Finanzierung, ihrer Fertigstellung, Vermietung oder dem Verkauf in einigen Jahren die Marktanforderungen möglicherweise nicht erfüllt.“

Prof. Dr. Anja Kleinke vom Fachbereich Bauwesen Geoinformation Gesundheitstechnologie

Das Thema treibe aktuell nahezu alle Akteure der Immobilienbranche um – von den Immobilienfinanzierern, den Versicherern, den Nutzern, den Projektentwicklern, den Facility Managern bis hin zu den Planern, Bauunternehmen und Anbietern von Baustoffen.

Greenwashing vermeiden

Mit steigender Nachfrage wird beispielsweise von Immobilienfonds und anderen Anlegern in den Bereich nachhaltiger Immobilien investiert und die Erfüllung von ESG-Kriterien konkret nachgefragt. Um ein sogenanntes Greenwashing, eine nur dem Anschein nach nachhaltig erscheinende Immobilie, zu vermeiden, bedarf es einer objektiven Messbarkeit der einzelnen Wirkungen der Kriterien Umwelt (E=Environmental), Soziales (S=Social) und Unternehmensführung (G=Governance). „Zu dem Thema Wirkungsmessung einzelner ESG-Kriterien wird aktuell auch intensiv geforscht, darunter beispielsweise, wie sich soziale Aspekte einer Immobilie und die einer guten Unternehmensführung konkret messen und nachweisen lassen, und zwar qualitativ und quantitativ“, ergänzt Kleinke.

Welche Stellschrauben es bereits bei der Konzeption einer Immobilie, dem Planen und Bauen hinsichtlich positiver ESG-Kriterien geben kann, untersuchen die Studierenden des Kurses Projektentwicklung unter der Leitung von Prof. Kleinke am praktischen Beispiel: In diesem Wintersemester anhand eines fiktiven Ideenwettbewerbs einer Projektentwicklung in Berlin mit innerstädtischer Mischnutzung nahe dem Kurfürstendamm. Dies wird im Rahmen einer Exkursion vor Ort präzisiert.

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