Neue Webseite zur Nachverfolgung von Kontaktpersonen an der Jade Hochschule
HRZ-Leiter Ulrich Hauptmann im Gespräch
Im Falle einer Corona-Infektion auf dem Campus muss die Jade Hochschule dem Gesundheitsamt möglichst schnell die Daten der Kontaktpersonen der/des Infizierten übermitteln. So kann das Gesundheitsamt alle möglicherweise Betroffenen schnell informieren und es können Neuinfektionen vermieden werden. Bisher wurden die Daten per Hand erfasst. Jetzt hat die Hochschule die Webseite „in.jade-hs.de“ der Firma „Tisch.im“ eingeführt. Die Jade Welt (JW) fragt Ulrich Hauptmann, Leiter des Hochschulrechenzentrums (HRZ), nach den Vorteilen des neuen Systems.
JW: Herr Hauptmann, an der Jade Hochschule wurde vergangene Woche die Webseite „in.jade-hs.de“ zur Kontaktnachverfolgung eingeführt. Wie funktioniert sie?
Hauptmann: „in.jade-hs.de“ ist eine Webseite, die die Matrikelnummer zu einem Server überträgt und den Raum, die Eintrittszeit (Datum und Uhrzeit), sowie eine geschätzte Austrittszeit (Eintrittszeit plus 90 Minuten) vermerkt. An unseren Räumen wurden Schilder mit einem QR-Code und einer URL angebracht. Die Studierenden müssen, wenn sie einen Vorlesungsraum betreten, den QR-Code einscannen oder die URL angeben und dann ihre Matrikel- und Sitzplatznummer eintippen. Lehrende geben ihre Lehrpersonalnummer an. Man kann beim ersten Mal seine Nummer speichern und sich somit beim nächsten Mal schneller einbuchen.
Wir können dann eine Liste erzeugen, die maximal die Einträge der letzten vier Wochen umfasst. Über diese Datei kann eine Auswertung erfolgen, um Personen des 1. Grades um eine infizierte Person zu ermitteln. Die ermittelten Daten können von Berechtigten der Jade Hochschule angereichert werden – also ergänzt werden um Vorname, Nachname, Geschlecht, Wohnort, E-Mail Adresse und Telefonnummer.
JW: Warum haben Sie sich für diese Variante entschieden?
Hauptmann: Der Startimpuls kam von Kollegen aus der Hochschule Emden/Leer. Ich habe mich dann direkt mit dem Hersteller in Verbindung gesetzt und wurde schnell von dem pragmatischen Ansatz überzeugt. In mehreren Runden habe ich das Produkt in einer Demo-Version auch im Präsidium vorgestellt und konnte hier überzeugen. Vor allem waren der Datenschutz, die Zustimmung unserer Datenschutzbeauftragten und das einfache Handling ausschlaggebend für die Entscheidung.
JW: Welche Aufgaben hat das HRZ bei der Einrichtung übernommen?
Hauptmann: Für die Registrierung selber mussten wir die Webseite konfigurieren und alle relevanten Räume erfassen. Das zweite notwendige Produkt ist ein Tool, welches zur Anreicherung der Matrikelnummer mit den persönlichen Daten dient – das bauen wir grade. Zudem haben wir die Kolleginnen und Kollegen geschult, die mit der Software dann auch Auswertungen machen müssen. Neben dem hohen Arbeitsaufkommen durch die Umstellung auf digitale Lehre kostet das alles natürlich zusätzlich Kraft.
Die organisatorischen Randbedingungen (Infoschreiben usw.) übernehmen das Präsidium und die Arbeitssicherheit. Die Kolleg_innen in den Fachbereichen haben die Räume ausgesucht und die QR-Codes angebracht.
„Ich freue mich, dass das Rechenzentrum eine einfach zu nutzende und datenschutzrechtlich unbedenkliche Form gefunden hat, um unserem Nachverfolgungsauftrag nachzukommen. Insbesondere ist der (relativ) wenig aufwändige Prozess für alle Stellen in der Hochschule, die die Nachverfolgbarkeit sicherstellen müssen, zu begrüßen.“
Prof. Dr. Juliane Benra, Vizepräsidentin für Internationales, Informations- und Mediensysteme