Neujahrsempfang der Jade Hochschule
Zum Neujahrsempfang der Jade Hochschule kamen gestern rund 150 Gäste aus Lehre, Wirtschaft sowie Kommunal- und Landespolitik im „CaOs“ Restaurant in Wilhelmshaven zusammen.
Mit den Anfangsworten „Geld haben wir keins“ hatte Björn Thümler (CDU), Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, den ersten Lacher auf seiner Seite. Nach der Begrüßung der Gäste durch den Präsidenten der Jade Hochschule, Prof. Dr. Manfred Weisensee, hatte der Minister als erster Redner das Wort.
Der Minister hob das erfolgreich abgeschlossene Jahr für die Jade Hochschule hervor, in dem auch „10 Jahre Jade Hochschule“ gefeiert wurde. Die „Jade One“, das neue Forschungsflugzeug der Hochschule, bezeichnete Björn Thümler als „Mehrwert für die Jade Hochschule“. Ob es sich dabei eventuell auch um die neue Präsidentenmaschine handeln könne, ließ der Minister mit einem Lächeln im Raum stehen.
Über die erfolgreiche Fortführung der Neuberufungen freute sich der Minister ebenfalls. Für 2020 seien 20 neue Professoren berufen worden. Viel Potenzial habe für ihn das Thema „innovative Fachhochschule“. „Die Jade Hochschule ist Lieferant für Fachkräfte und Ideengeber“, sagte Thümler. Auch beim wichtigen Thema „Greenshipping“ müsse sich Wilhelmshaven nicht verstecken. Der Minister wünschte zum Abschluss viel Erfolg: „Das neue Jahr wird nicht einfacher, aber spannender“.
„Positives Grundgefühl in Wilhelmshaven“
Als neu gewählter Oberbürgermeister (OB) der Stadt Wilhelmshaven erhielt Carsten Feist (parteilos) die Gelegenheit, sein Grußwort zu sprechen. Für den am 1. November 2019 angetretenen OB ist die regionale Kooperation ein wichtiger Faktor, in der es zu investieren gelte. „Wir müssen uns als Region begreifen und miteinander Ideen entwickeln und auf die Straße bringen“, sagte Carsten Feist. Auf dem Existenzgründerindex der Industrie- und Handelskammer liege Wilhelmshaven auf Platz vier. „Wir haben ein positives Grundgefühl in Wilhelmshaven und müssen aufhören immer nur zu nörgeln und das Schlechte zu suchen“, so der OB. Die Hochschule sei ebenso wie die Bundeswehr ein wichtiger Faktor für die Stadt, der vor allem junge Menschen nach Wilhelmshaven bringt. „Ich wünsche mir allerdings, dass die Studenten hier auch wohnen und sich stärker beheimaten“, so der OB und betonte abschließend die „erhebliche Außenwirkung“ von der Jade Hochschule für Wilhelmshaven.
„Gute Auslastung der Studienplätze“
Über die gute Auslastung der Studienplätze in 2019 freute sich Prof. Dr. Manfred Weisensee, Präsident der Jade Hochschule, zu Beginn seiner Rede. Die Hörsäle seien zwar nicht überfüllt, aber die vom Land Niedersachsen geforderte Quote von 80 Prozent unterschreite man glücklicherweise nicht. Um die Zahl der Studierenden zu erhöhen, benötige die Hochschule „dringend neue Flächen für neue Studienangebote“. Hierzu erwähnte der Präsident den geplanten Ankauf von Gebäuden in Elsfleth.
Auf die neu geschaffenen Studienfelder Gesundheits- und Sozialwirtschaftsbereich, wie auch bei den International Business Studies, freue sich der Präsident besonders. Logopädie und Hebammenwirtschaft sind zwei neue Studiengänge, die in diesem Bereich geschaffen werden. Ebenso ist geplant, vier neue Digitalisierungsprofessuren einzurichten. Das Professorinnenprogramm erwähnte der Präsident ebenso. „Im Bereich Personal müssen wir Engpässe füllen, das ist ein wichtiger Aspekt“, sagte der Präsident.
Mit dem Blick auf den Fokus für Forschung und Transfer, insbesondere die erneuerbaren Energien, schloss der Präsident seine Rede ab.
„Danke für Möglichkeit der Vernetzung“
Als Vertreterin der neu berufenen Professor_innen an der Jade Hochschule sprach Prof. Dr. Anja Willmann (Professur Konstruieren, Energie- und Gebäudetechnik). In Bezug auf die Auslastung der Hörsäle der Jade Hochschule sagte Willmann mit Freude, dass der Hörsaal ihres Studienganges „manchmal sogar überfüllt“ sei und es „stehende Studierende“ gebe. Eine durchweg positive Rückmeldung gab Willmann von Seiten aller neuen Professor_innen. „Das Neuberufenenprogramm hilft uns anzukommen. Danke für die Möglichkeit der Vernetzung der neuen Kolleginnen und Kollegen“, so die neue Professorin, die im zweiten Semester an der Jade Hochschule tätig ist.
Neben viel Lob fand Willmann durchaus auch kritische Worte. Neue Lehrideen zu entwickeln und umzusetzen, werde von einigen Angehörigen der Jade Hochschule mit „Stirnrunzeln“ verfolgt. Das große Pflichtstudium ließe leider wenig Spielraum für neue Lehrideen. Die chronische Unterbesetzung bei den Angestellten erwähnte die neue Professorin ebenfalls. „Aber ich blicke mit Zuversicht in das neue Jahr für diese Baustellen", sagte Willmann abschließend.
Im Anschluss entließ der Präsident die Gäste in den Abend für Gespräche, Kennenlernen und Netzwerken in Begleitung von Musik der Gruppe „Off Course“ aus Wilhelmshaven.