Prof. Dr. Thomas Priesemann in den Ruhestand verabschiedet
„Wir funktionieren noch wie eine kleine Hochschule; familiär, pragmatisch, man kennt sich“
Prof. Dr. Thomas Priesemann wurde jetzt in den Ruhestand verabschiedet. Die Redaktion der Jade Welt (JW) fragt nach…
Priesemann: An sich immer nur im gleichen Bereich, dem Bauwesen in Oldenburg. Dabei habe ich über die vielen Jahre, die ich in Oldenburg gelehrt habe, an drei Hochschulen und auch drei Fachbereichen gearbeitet und habe doch nie meinen „Schreibtisch“ verlassen. Wobei letzteres nicht so ganz stimmt, denn natürlich bin ich in den vielen Funktionen, die ich im Laufe der Zeit wahrgenommen habe, Dekan, Studiendekan…, immer mal wieder im Hause umgezogen.
JW: Was war Ihr persönliches Highlight?
Priesemann: Die ersten Jahre als Professor. Ich hatte mein Büro im Keller in Oldenburg, direkt zwischen meinen Laboren. Mitarbeiter, Diplomanden und Studierende sah man täglich beim Kaffee und bei den Arbeiten im Labor. Wir warben gut Forschungsmittel ein und ab und an ging‘s zu Projekten ins Ausland. Es war eine spannende Zeit. Dann wurde ich Dekan, wir fusionierten alle naslang, was sehr viel Engagement band, bauten um auf Bachelor/Master-Programme, und ich verlor so peu à peu über die lange Zeit den Kontakt zur Forschung. Danach war ich eher „Lehrer“, betreute viele Bachelor- und Masterarbeiten, machte viele Auslandsexkursionen; war auch nicht schlecht. Studierende machen schon Spaß!
JW: Was gefällt Ihnen besonders gut an der Jade Hochschule?
Priesemann: Wir funktionieren noch wie eine kleine Hochschule; familiär, pragmatisch, man kennt sich, weiß, wen man ansprechen muss. Allerdings haben wir immer stärker den Hang zu Formalem, zu deutlichem top-down; es wird schwerer die Leut‘ mitzunehmen.
JW: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Priesemann: Ich hab‘ öfter die „Stelle“ gewechselt und immer, ehrlicher Weise bis auf einmal, meinen Spaß gehabt; wird schon!
