Promotion im Gespräch: Romina Frenzel
Hören von Anfang an - Forschungsschwerpunkt Neugeborenenhörscreening
In der Reihe „Promotion im Gespräch“ werden Doktorandinnen und Doktoranden an der Jade Hochschule vorgestellt. Heute: Romina Frenzel. Die Nachwuchswissenschaftlerin analysiert das Neugeborenenhörscreening im Rahmen einer nationalen Bedarfsanalyse und berücksichtigt dabei verschiedener Geburtssettings. Die Promotion wird in Kooperation mit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg durchgeführt.
JW: Welches Thema bearbeiten Sie in Ihrer Doktorarbeit?
Frenzel: Ich beforsche momentan im Rahmen einer nationalen Bedarfsanalyse das Neugeborenenhörscreening in Deutschland. Das Screening wurde im Jahr 2009 in die gesetzliche Regelversorgung übernommen und seitdem in zwei Runden evaluiert. Es stellte sich jedoch nach eingehender Recherche und der Auswertung der Evaluationsdaten heraus, dass bestimmte Geburtssettings nicht ausreichend abgebildet werden. Damit sind zum Beispiel Hausgeburten oder Geburten in Geburtshäusern gemeint, aber auch ambulante Geburten, bei welchen die Frauen bereits nach einigen Stunden entlassen werden können. Dementsprechend fokussiere ich mich in meiner Arbeit neben der Herausstellung von Problemfeldern und Verbesserungspotenzialen der Prozessabläufe- und qualität, auf den interdisziplinären Austausch zwischen Leistungserbringern. Das Projekt wird in einem Mixed-Methods-Ansatz durchgeführt, um möglichst viele Perspektiven einholen zu können. Dies gelingt zum Beispiel durch Expert_inneninterviews, eine Fokusgruppendiskussion oder quantitative Abfragen anhand eines Fragebogens.
JW: Warum haben Sie sich für eine Promotion entschieden?
Frenzel: Wissenschaftliches Arbeiten hat mir bereits im Bachelorstudium Spaß gemacht. Ich recherchiere gerne und zentriert in Bezug auf ein Themengebiet und nehme die wissenschaftliche Perspektive ein. Im Master war ich dann in den USA im Auslandsjahr und konnte noch intensiver in Projekte reinschnuppern und aktiv wissenschaftlich arbeiten beziehungsweise empirisch forschen. Ich habe viel Zuspruch und Unterstützung seitens meines Umfelds für den Wunsch der Promotion erhalten. Das führte letztlich dazu, dass ich mich auf das Stipendium der Jade Hochschule beworben habe, da das Projekt hervorragend zu meinem akademischen und beruflichen Werdegang passt, da ich von Haus aus audiologische Assistentin bin. Mit der Promotion habe ich das Gefühl aktiv etwas für die Versorgungsforschung und Praxis zu tun, was mich stetig motiviert.
JW: Warum promovieren Sie an der Jade Hochschule?
Frenzel: Die Jade Hochschule bietet mir neben der hervorragenden und professionellen Betreuung und Beratung die Möglichkeit, mich aktiv in den Wissenschaftsbereich einer Hochschule einzubringen. Mir gefällt besonders gut, dass ich in einem großen Innovationsprojekt (DEAL) angesiedelt bin und mit anderen Wissenschaftler_innen arbeiten kann. Zudem wurde mir ermöglicht, dass ich eigene Lehre durchführen kann und mich in der Hinsicht für meine Zukunft neben der Promotion weiterentwickle.
Werdegang
Nach ihrer Ausbildung zur HNO-Audiologie Assistentin an der Universitätsmedizin Mainz im Bereich Pädaudiologie schloss sie 2021 ihren Bachelor of Arts in Medizinpädagogik und Gesundheitspsychologie an der FOM Hochschule in Frankfurt am Main ab. Im Jahr 2023 folgte der Masterabschluss in Public Health an der Hochschule Fulda. Seit dem Sommersemester 2024 lehrt Romina Frenzel als Dozentin die Module "Hebammen- und Gesundheitswissenschaftliche Konzepte und Theorien" sowie "Qualitäts- und Risikomanagement in der Hebammenarbeit" an der Jade Hochschule.