Studierende bauen Warteschule aus Lehm
21 Studierende des Fachbereichs Architektur haben vom 26. August bis 6. September mit vollem Körpereinsatz Erfahrungen in der Praxis sammeln können. In zwei Wochen haben sie mit Unterstützung von Lehrenden ihres Fachbereichs eine Hütte in Lehmbauweise für das Moormuseum in Moordorf erbaut.
Die Grundsteine dafür hatte Prof. Peter Fank mit seinem Angebot des Wahlpflichtkurses „Lehmbau Workshop“ gelegt. In Absprache mit dem Verein des Moormuseums war ein passendes Projekt schnell gefunden. Die „Warteschule“, eine Art Kindergarten für das Moormuseum, musste neu erbaut werden, da die damalige Ausführung fehlerhaft war und Feuchtigkeit dem Gebäude stark zugesetzt hatte.
Dabei durften die Experten des Fachbereichs für Baustoffkunde und Lehmbau nicht fehlen. Neben Prof. Peter Fank übernahm daher in der ersten Woche Florian Schick die Betreuung und Anleitung der Studierenden vor Ort, in der zweiten Woche stieß Nabil El Schami, Dozent für Baustoffkunde, dazu.
„Wir sind dankbar für die Woche voller Erfahrungen und die Unterstützung unserer Gruppe durch Herrn El Schami. Es ist wirklich eine schöne und andere Art etwas zu lernen, in dem man sich zusammen die Hände dreckig macht.“, sagt Studentin Avin Ibrahim.
In mehreren Stationen wurden die Bausteine für die Lehmhütte erarbeitet. Als Grundlage bot ein Betonfundament den notwendigen Schutz gegen Feuchtigkeit aus dem Boden. Ein Holzständerwerk bildet das Grundgerüst für die Außenwände, um den Lehm aufzunehmen. Die gewählte Lehmbautechnik ist regionaltypisch und heißt „Waltern“.
Die Studierenden mussten dafür vollen Körpereinsatz zeigen. In großen Holzwannen wurde der Lehm zuerst gewalkt – stampfend im Kreis laufend sind die Studierenden dafür barfuß durch die Wanne gewandert.
„Es ist schön am Ende des Tages zu sehen,
was man geschafft hat.“
Architektur-Student Yari Stasch
Danach wurde der Lehm mit Langstroh zu etwa ein Meter langen Strängen geformt, die dann um das Holzgerüst gewickelt wurden. Schicht für Schicht wurden die Wände der Hütte auf diese Weise aufgefüllt.
In den zwei Wochen haben die zwei Gruppen von Studierenden und Lehrenden gemeinsam viel geschafft. „Die Fertigstellung erfolgt nun von Mitarbeitern und Ehrenamtlichen des Vereins des Moormuseums“, sagt Vereinsvorsitzende Christine Günnel. Ende September kann die „Warteschule“ besichtigt werden.
Das Moormuseum ist noch bis zum 31. Oktober, montags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.