Tagung zu psychischer Belastung in der Arbeitswelt stößt auf großes Interesse

„Gefährdungen einschätzen – präventiv und beteiligungsorientiert handeln“

Die zweite gemeinsame Tagung der Jade Hochschule und der Kooperationsstelle Hochschule/Gewerkschaften der Carl von Ossietzky Universität stieß am vergangenen Dienstag erneut auf großes Interesse.

„Offenkundig haben die Betriebe und Unternehmen nach wie vor einen enorm hohen Bedarf, sich intensiv über Fragen der psychischen Gefährdungen, Möglichkeiten zur fachkundigen Beurteilung und der betrieblichen Prävention zu informieren“, betont Prof. Dr. Frauke Koppelin von der Jade Hochschule in Oldenburg und Mitveranstalterin der Tagung.  „Die Zahlen sprechen für sich“, sagt Dr. Jennie Auffenberg, von der Kooperationsstelle, denn „90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind unserer Einladung gefolgt“.

Dr. Elke Ahlers von der Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf stellte die neusten Ergebnisse der Betriebsrätebefragung des Wirtschaft- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) vor, die u.a. zeigt, welche Ursachen es für die Arbeitsverdichtung in den Betrieben gibt und dass lediglich 44 Prozent Gefährdungsbeurteilungen durchführen, in denen auch psychische Belastungen berücksichtigt werden. Welche Auswirkungen dies auf die psychische Gesundheit der Beschäftigten haben kann, zeigte Dr. Matthias Nübling anhand aktueller Zahlen der Freiburger Forschungsstelle für Arbeitswissenschaften. Diese Daten waren durch die Befragung von über 250.000 Beschäftigten in Betrieben aller Größenordnungen und aller Branchen bundesweit erhoben worden. 

Darüber, wie ein Gesundheitsmanagement beteiligungsorientiert gestaltet werden kann, informierte Prof. Dr. Nadine Pieck die Zuhörenden. Sie ist Professorin für Gesundheitsförderung und Prävention im Betrieb an der Hochschule Magdeburg/Stendal und verbindet ihre wissenschaftliche Tätigkeit mit betrieblicher Umsetzungspraxis.

In vier thematischen Workshops wurde am Nachmittag weiter über Fragen der innerbetrieblichen Umsetzung von Gefährdungsbeurteilungen gemeinsam mit Vertretern aus der Wissenschaft und Praxis diskutiert. „Es wird nicht die letzte Tagung zu diesem Thema sein“, resümieren die beiden Veranstalterinnen Koppelin und Auffenberg. „Wir bleiben so lange dran, solange es noch viel Verunsicherung in den Betrieben zur Erkennung der psychischen Gefährdungen und Hilflosigkeit bei der Umsetzung von betrieblichen Präventionsansätzen gibt“. 

„Offenkundig haben die Betriebe und Unternehmen nach wie vor einen enorm hohen Bedarf, sich intensiv über Fragen der psychischen Gefährdungen, Möglichkeiten zur fachkundigen Beurteilung und der betrieblichen Prävention zu informieren."

Prof. Dr. Frauke Koppelin, Jade Hochschule

Ansprechpartnerinnen:

Prof. Dr. Frauke Koppelin
Leiterin Master-Studiengang Public Health
Jade Hochschule
Abt. Technik und Gesundheit für Menschen (TGM)
Ofener Str. 16-19
26121 Oldenburg
Phone:   +49 441 7708-3742

Dr. Jennie Auffenberg
Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Ammerländer Heerstr. 121
26129 Oldenburg
Tel.: 0441-798 4617