Vier im Exil lebende Journalistinnen und Journalisten haben am 8. Juni im Rahmen der Veranstaltung "Voices from Exile" an der Jade Hochschule in Wilhelmshaven über ihre Arbeit und persönlichen Erfahrungen im Umgang mit Zensur, Unterdrückung und über ihr Leben in Deutschland berichtet. Die Podiumsdiskussion, moderiert von Gaststudierenden aus Nepal unter Leitung von Prof. Dr. Andrea Czepek, gewährte einen einzigartigen Einblick in die Welt des Journalismus im Exil. Die Gastredner_innen kamen aus verschiedensten Teilen der Welt: Pierre Emmanuel Ngendakumana aus Burundi, Fatima Karimova aus Aserbaidschan, Khalid Al Aboud aus Syrien und Vania Pigeounutt aus Mexiko.
Berichte über ihre Arbeit und persönliche Erfahrungen
In ihren inspirierenden Beiträgen unterstrichen die Gastredner_innen die Bedeutung von freiem und unabhängigem Journalismus in einer zunehmend komplexen Welt. Sie betonten, dass Journalismus im Exil oft mit besonderen Herausforderungen verbunden ist, angefangen von der Notwendigkeit, in einer neuen Umgebung Fuß zu fassen, bis hin zur fortwährenden Bedrohung für ihre Sicherheit und die ihrer Familien.
"Vielleicht denken die Leute, dass wir gefährlich sind. Sie versuchen, uns zu diskriminieren", berichtet Fatima Karimova aus Aserbaidschan. Dennoch blieben sie und ihre Mitstreiter_innen ihrer Berufung treu und setzten ihre Arbeit fort, um für die grundlegenden Prinzipien der Menschenrechte und die Pressefreiheit einzutreten.
Die Bedeutung des Journalismus im Exil
Die Veranstaltung bot den Teilnehmer_innen die Möglichkeit, den persönlichen Geschichten der Journalist_innen im Exil zuzuhören. „Die Herausforderungen und Erfahrungen der Journalist_innen waren gleichermaßen inspirierend und bewegend“, so Jennifer Hohlen, Studierende des Moduls „Project International“. Sie verdeutlichten die Wichtigkeit des Journalismus als Instrument, um Missstände aufzudecken, Stimmen zu erheben und Menschenrechtsverletzungen anzuprangern.
Vania Pigeonutt aus Mexiko brachte dies mit den Worten zum Ausdruck: „Ich habe eine Stimme, die viele Journalisten nicht haben.“ Ihre Aussage verdeutlichte den einzigartigen Beitrag, den Exil-Journalist_innen leisten, indem sie diejenigen vertreten, die keine Stimme haben.
Abschließender Apell
Die Veranstaltung "Voices from Exile" endete mit einem Appell an alle Teilnehmenden, sich für den Schutz und die Unterstützung von im Exil lebenden Journalist_innen einzusetzen. Die abschließenden Worte von Deepali Shrestha, Gaststudentin aus Nepal und Moderatorin der Podiumsdiskussion, hinterließen einen nachhaltigen Eindruck auf das Publikum:
"Lassen Sie uns gemeinsam eine globale Gemeinschaft aufbauen, die Journalisten im Exil schützt und unterstützt. Lassen Sie uns für eine Politik eintreten, die ihnen Sicherheit gewährt, ihre Stimme stärkt und ihre Integration in neue Gesellschaften unter Wahrung ihrer beruflichen Identität erleichtert"
Deepali Shrestha, Gaststudierende im Modul "Project International" aus Nepal und Moderatorin der Podiumsdiskussion
Die inspirierenden Beiträge der Gastredner_innen werden zweifellos einen bleibenden Eindruck bei allen Teilnehmenden hinterlassen und markieren gleichzeitig einen wichtigen Ausgangspunkt, um das Bewusstsein zu schärfen, in den Dialog zu treten und gemeinsam konkrete Maßnahmen im Bereich des Exil-Journalismus zu ergreifen. Die Veranstaltung wird hoffentlich als Quelle der Inspiration dienen und weitere Diskussionen sowie Aktionen im Bereich des Exil-Journalismus an der Jade Hochschule anregen.
„Die Begegnung mit den mutigen Journalistinnen und Journalisten hat uns gezeigt, welche Herausforderungen sie in ihren Heimatländern, aber auch in Deutschland erleben. Inspirierend ist vor allem ihr großes Engagement und die Motivation, durch ihre Arbeit als Journalist_innen etwas zu verändern“
Prof. Dr. Andrea Czepek, Professorin im Studiengang Medienwirtschaft und Journalismus