Wissenschaft raus aus dem Elfenbeinturm, rein in die Stadt

Jade Hochschule und Stadtteiltreffs fördern eine bürgerfreundliche Wissenschaftssprache

Nach einer Befragung erhalten Bürgerinnen und Bürger im Rahmen eines Forschungsprozesses nur selten eine Rückmeldung zu den Ergebnissen. Dies möchten Wissenschaftler_innen der Jade Hochschule jetzt ändern. Sie befragten in Stadtteiltreffs Bürgerinnen und Bürger zu der körperlichen Aktivität im Alter. Die Ergebnisse sollen nun mit allen Interessierten diskutiert werden: Am 29. Oktober im Stadtteiltreff Kreyenbrück (14 bis 17 Uhr, An den Voßbergen 58) und am 30. Oktober im Stadtteiltreff in Dietrichsfeld (10 bis 13 Uhr, Alexanderstraße 331).

Forschungsprozess mitgestalten - Ergebnisse teilen

Hintergrund sind zwei aktuelle Projekte der Jade Hochschule. In dem Projekt „Körperliche Aktivität, Gerechtigkeit und Gesundheit: Primärprävention für gesundes Altern - AEQUIPA“ in Kooperation mit der Universität Oldenburg und dem OFFIS e.V. werden neue Technologien zur Förderung, Unterstützung und Messung der körperlichen Aktivität bei Menschen ab 65 Jahren erforscht. So wurde an der Universität Oldenburg eine Box entwickelt, die technikgestützt die körperliche Funktionalität überprüft. Im OFFIS e.V. werden derzeit Motivationstechnologien entwickelt, die im häuslichen Bereich durch verschiedene Geräte und Sensoren Menschen an die körperliche Bewegung erinnern sollen.

Termine der Diskussionsrunden

29. Oktober, 14 bis 17 Uhr, Stadtteiltreff Kreyenbrück,
An den Voßbergen 58

30. Oktober, 9.30 bis 13 Uhr, Stadtteiltreff in Dietrichsfeld,
Alexanderstraße 331

Kontakt

Alexander Pauls
Dafna Scholze

An der Jade Hochschule wurde nun untersucht, ob diese Technologien nutzer_innenfreundlich gestaltet wurden. Darüber wurden in den letzten Monaten in drei Gruppengesprächen mit insgesamt 27 Bürgerinnen und Bürgern diskutiert.

„An Befragungen zur Technik-Nutzung und körperlichen Aktivität im Alter nehmen häufig vor allem technikinteressierte und sportlich aktivere Menschen teil“, erklärt Studienleiterin Prof. Dr. Frauke Koppelin. „Unser Fokus lag auf Menschen, die in solchen Befragungen häufig unterrepräsentiert sind – insbesondere ältere Frauen und Menschen mit einem Migrationshintergrund“. Um einen Zugang zu den unterschiedlichen Menschen zu erhalten, wurden Gruppensitzungen auch in den Stadteiltreffs Kreyenbrück und Dietrichsfeld durchgeführt. Mit Hilfe der Mitarbeiterinnen der Stadtteiltreffs konnten unterschiedliche Personen für die Befragungen gewonnen werden.

Das zweite Projekt „ReKuTe – Partizipative Wissenschaft in Region, Kultur und Technik“ zielt darauf ab, Bürgerinnen und Bürger verstärkt in Forschungsvorhaben einzubinden. „Wir möchten mit unseren Forschungsprojekten auch in Einkaufszentren, in Kneipen oder eben in Stadtteiltreffs anzutreffen sein. Eben überall dort, wo wir auf ein breites Spektrum unserer Gesellschaft treffen“, sagt Projektleiterin Christina Schumacher. Die Ergebnisse von Befragungen vor Ort gemeinsam mit Teilnehmenden zu diskutieren, sei ein wichtiger Schritt in diese Richtung.