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Begegnungen mit Journalist_innen aus aller Welt

Studierende der Jade Hochschule reisten zum International Journalism Festival nach Perugia

Wilhelmshaven.Perugia. Was erleben Kriegsberichterstatter_innen, wie gehen investigative Reporter_innen vor und wie wird künstliche Intelligenz im Journalismus eingesetzt? Wie kann Journalismus überhaupt finanziert werden? Zehn Studierende aus dem Master-Studiengang „Management Digitaler Medien" hatten vom 17. Bis 21. April die Gelegenheit, mit ihrer Dozentin Prof. Dr. Andrea Czepek am International Journalism Festival in Perugia teilzunehmen und Antworten dazu aus erster Hand zu erfahren. Mehrere hundert Journalist_innen aus aller Welt trafen sich in der italienischen Stadt, um über aktuelle Herausforderungen im Journalismus zu diskutieren.

„Die Highlights der Exkursion waren für mich vor allem die kleineren Panels und Workshops des Festivals“, sagt Student Carsten Dittrich. „Der Workshop ‚the power of editorial cartoons‘ war zum Beispiel eine schöne Verknüpfung gestalterischer und journalistischer Arbeit.“ Lea Meinen meint: „Besonders beeindruckt haben mich die Vorträge zum Kriegsjournalismus. Die Vorträge waren sehr nahbar und die fotografischen und filmischen Eindrücke von Motaz Azaiza aus dem Gaza-Krieg sorgten für viele Anreize zum Nachdenken.“

Zehn Studierende des Master-Studiengangs Management Digitaler Medien nahmen an der International Journalism Festival in Perugia teil. (Foto: Andrea Czepek)

Auch Nike Borcherding war hiervon sehr bewegt. Und Jennifer Hohlen betont: „Das IFJ in Perugia bot viele interessante Einblicke, doch besonders prägend war für mich der Vortrag zur Verhaftung von Jimmy Lai in Hongkong. Dieses Thema zeigte deutlich den starken Kontrast zur Pressefreiheit in Deutschland.“ 

„Dabei ist mir besonders bewusst geworden, wie uneingeschränkt und frei wir in Deutschland Medien konsumieren und verbreiten dürfen.“

Lisa Gräber

Investigative Recherchen, soziale Medien und künstliche Intelligenz

Preisgekrönte Journalist_innen erzählten von ihren investigativen Recherchen. Oft werden aufwändigere Recherchen von gemeinnützigen Stiftungen finanziert. Mehrere solcher Organisationen gaben in Perugia einen Einblick in ihre Arbeit. 

Impressionen von der Veranstaltung (Foto: Rena Hambsch)

Zur Pulitzer-Stiftung gehört beispielsweise das Netzwerk „Rainforest Investigations“, das mehrere große Projekte aus Regenwäldern fördert, die beispielsweise den illegalen Handel mit Affen aus Kambodscha für die medizinische Forschung in den USA und Europa, illegale Abholzungen in Kamerun oder Betrug bei Ausgleichs-Projekten für CO2-Zertifikate in Kolumbien aufdeckten.

Die Journalist_innen Anton Delgado, Josiane Kouagheu und Andrés Bermúdez Liévano verdeutlichten, wie diese Themen des Südens eng verwoben sind mit Ländern im Norden: „Der Kaffee, die Schokolade, das Gold kommen aus dem Regenwald“, betont Pulitzer-Vertreter Gustavo Faleiros.

Immer wieder wurde thematisiert, wie Journalismus überhaupt finanziert werden kann. Eine besondere Herausforderung sind die sozialen Medien: Während junge Menschen ihre Informationen hauptsächlich aus sozialen Medien erhalten, sind viele Finanzierungsmodelle von Journalismus in sozialen Medien weggebrochen. Davon berichtete beispielsweise Joanna Geary, die bis zur Übernahme von Twitter durch Elon Musk Ende 2022 bei Twitter die Nachrichten-Kuratierung geleitet hat, bis diese Abteilung von einem Tag auf den anderen aufgelöst wurde. Allgegenwärtig war in Perugia auch das Thema „Künstliche Intelligenz“. Dabei wurde nicht nur diskutiert, in welchen Bereichen künstliche Intelligenz Journalist_innen ersetzen wird, sondern auch, wie Recherche durch künstliche Intelligenz erleichtert und ausgebaut werden kann.

Impressionen von der Veranstaltung (Foto: Rena Hambsch)

Datenjournalist_innen, die (manchmal große) Datensätze als Belege für Missstände oder Entwicklungen auswerten, nutzen verschiedene Werkzeuge zur Datenanalyse und Aufbereitung. Bei den vorgestellten Projekten – beispielsweise über iranische Drohnen, die von Russland in der Ukraine eingesetzt werden, über politische Morde in Bangladesch oder über Stereotype in von KI generierten Bildern – wurde aber auch deutlich, wie viel „Handarbeit“ und menschliche Einordnung notwendig war, um die Daten zu erfassen, zu bereinigen und richtig zu interpretieren.

Impressionen von der Veranstaltung (Foto: Rena Hambsch)

Eintauchen in italienische Kultur

Trotz Regens konnten die Studierenden auch einen Eindruck von der mittelalterlichen Stadt Perugia und der italienischen Kultur gewinnen. „Mich hat Perugia als Stadt total positiv überrascht. Eben weil es kein klassischer Touri-Ort ist, den man sich als Reiseziel selbst ausgesucht hätte. Das war mal etwas ganz anderes und wird mir natürlich auch in Verbindung mit der Veranstaltung in Erinnerung bleiben“, ist das Fazit von Lisa Schaefer.

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