Beleuchtung der besonderen Bedeutung von Ozeanen im Kampf gegen den Klimawandel

Bachelorarbeit zeigt Möglichkeiten zur Unterstützung von Wissenschaftlern auf

Den Klimakreislauf verstehen und Klimaveränderungen prognostizierbar machen – Wissenschaftler_innen versuchen dies durch die Erhebung von Daten, die sie aus den Ozeanen gewinnen. Jan Küllertz, der an der Jade Hochschule Nautik studierte, untersuchte in seiner Bachelorarbeit, inwieweit Schiffe und Yachten durch Messungen des Kohlenstoffdioxid-Gehaltes im Oberflächenwasser einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. „Der Klimawandel wird besonders durch das Treibhausgas CO2 beeinflusst. Ozeane spielen deshalb in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle, weil sie etwa 30 Prozent des CO2 absorbieren“, sagt Prof. Ralf Brauner, der die Abschlussarbeit betreute und bewertete.

Ozeane schafften es daher, die globale Erwärmung zu verlangsamen. Auf der anderen Seite führt eine vermehrte Aufnahme von CO2 zu einer sogenannten Versauerung der Ozeane, was zu unausweichlichen Folgen für das Ökosystem und den darin lebenden Lebewesen führt. Küllertz kommt daher zu folgendem Ergebnis: „Daher ist es notwendig, die Ozeane flächendeckend durch den Einsatz von Messinstrumenten zu überwachen, um den Kohlenstoffkreislauf besser zu verstehen und so Prognosen für die Zukunft erstellen zu können. Besonders die Messungen des CO2 -Gehaltes im Wasser in den entlegenen Gebieten erfordern einen hohen finanziellen Aufwand.“

Um diesen finanziellen Aufwand möglichst gering zu halten, untersuchte der Nautik-Student in seiner Arbeit, inwieweit Seeschiffe und Yachten bei der Sammlung der Daten unterstützen können. So ist beispielsweise die derzeit stattfindende Segelregatta Vendée Globe für Wissenschaftler_innen von besonderem Interesse. Bei ihr wird die Erde südlich der Kontinente umrundet. Der Segelsportler Boris Herrmann setzt sich aktiv für den Klimaschutz ein und ermöglicht die Datenerhebung auch in abgelegenen Gebieten. Sein Schiff ist mit einem Messgerät ausgestattet, das die CO2-Konzentration, die Temperatur, den Salzgehalt und den Druck in den Ozeanen erfasst.

Küllertz kommt in seiner Bachelorarbeit zu folgendem Ergebnis:

Indem auch Seeschiffe und Yachten, deren primäres Ziel – im Gegensatz zu Forschungsschiffen – nicht darauf ausgelegt ist, wissenschaftliche Daten zu erheben, klimarelevante Daten sammeln, bietet sich an dieser Stelle eine gute Gelegenheit, auch über andere Kanäle hinweg den Klimaschutz und die Rolle der Ozeane ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.

Ein Einblick in die gesammelten Daten von Boris Herrmann (Foto: Team Malizia)
Prof. Ralf Brauner hat an der Jade Hochschule die Professur für Maritime Meteorologie und Informatik inne. (Foto: Britta Brauner)
Mit der „Seaexplorer“ nimmt Boris Herrmann an der Vendée Globe teil und sammelt währenddessen wichtige Daten, die Wissenschaftler_innen Aufschluss über den Klimawandel geben sollen. (Jean-Marie Liot/Team Malizia)
Boris Herrmann und Birte Lorenzen-Herrmann wollen junge Menschen für die Fragen des Klimawandels sensibilisieren. (Foto: Team Malizia)

Hintergrund:

In der Malizia Ocean Challenge, in der sich auch Brauner engagiert, versucht das Team um Boris Herrmann und seiner Frau Birte Lorenzen-Herrmann, Kindern auf der ganzen Welt die Bedeutung der Ozeane beizubringen – sie vereinen dafür die Themenfelder Segeln, Wissenschaft und Bildung. Ziel ist es, Kinder dafür zu sensibilisieren, was mit den Ozeanen passiert und welche Bedeutung sie in Fragen des Klimawandels haben. Das Team um Boris Herrmann hat sich der Unterstützung der Wissenschaftler_innen verschrieben und gleichzeitig arbeiten sie daran, diese Themen auch in den Unterricht von Kindern einfließen zu lassen.

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