Dr. Iris Maria Reuther wurde zum 1. Januar an die Jade Hochschule berufen. Als Professorin für Baukonstruktion lehrt und forscht sie künftig am Fachbereich Bauwesen Geoinformation Gesundheitstechnologie (BGG) am Campus Oldenburg. Die Jade Welt (JW) fragt nach…
JW: Liebe Frau Reuther, was hat Sie zum Wechsel an die Jade Hochschule bewogen?
Reuther: Die Jade Hochschule hat im Fachbereich Bauwesen relativ viele Studentinnen und Studenten, was ein breites Fächerangebot ermöglicht. Gleichzeitig wird selbst bei einem für alle verpflichtenden Fach wie der Baukonstruktion sehr viel Wert gelegt auf Lehrangebote in Gruppen mit individueller Betreuung. Diese Kombination schätze ich sehr. Die Jade Hochschule ist persönlich und „geerdet“ – das passt zu mir. Nach über 20 Jahren Berufspraxis ist es für mich auch ein guter Zeitpunkt, meine vielfältigen Erfahrungen hauptberuflich an junge Menschen weiterzugeben.
JW: Mit welchen Erwartungen und Vorstellungen treten Sie die Professur an?
Reuther: Im Fachbereich BGG der Jade Hochschule wurde ich sehr herzlich willkommen geheißen. Ich freue mich auf ein konstruktives Arbeiten mit den Kolleginnen und Kollegen. Ich lehre nun in mehreren Studiengängen, was mich reizt.
Als Frau, die oft in Helm und Stahlkappenschuhen auf Baugerüsten unterwegs war, möchte ich gerade auch die Studentinnen für´s Bauen begeistern.
In der Lehre möchte ich mich weiterentwickeln und wünsche mir, dass diese bald wieder in Präsenz stattfinden kann. Als Architektin erhoffe ich mir eine Vertiefung der bereits bestehenden Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Architektur. Die angestrebte Vernetzung mit regionalen Partnern wird unter Corona-Bedingungen sicher eine besondere Herausforderung werden.
JW: Welche Schwerpunkte möchten Sie in Lehre und Forschung setzen?
Reuther: Das Bauen wird zunehmend komplexer: sowohl die Anforderungen an Gebäude - Energieeffizienz, Smart Home etc. - als auch die an Planung und Ausführung - Building Information Modelling, Lean Construction Management etc. - nehmen zu. Für die Auswahl und Anwendung der immer umfangreicheren digitalen Möglichkeiten jedoch bedarf es einer fundierten baufachlichen Ausbildung. Diese vermag den Absolventinnen und Absolventen ein gutes Handwerkszeug für den beständigen Wandel in ihrem späteren Berufsleben sein.
Projektbezogenes Lernen in Kleingruppen möchte ich befördern, damit das später unabdingbare Arbeiten im Team bereits im Studium geübt wird.
Abgesehen von baustellenbezogenen Aspekten im Hochbau möchte ich mich in Lehre und Forschung dem Bauen im Bestand widmen: diese Aufgaben werden aufgrund der zu schonenden Ressourcen eher zunehmen.