Dr. Kai Mecke an die Jade Hochschule berufen

Dr. Kai Mecke wurde auf eine Professur für Informationstechnologie im Maschinenbau an die Jade Hochschule berufen. Er lehrt und forscht künftig am Fachbereich Ingenieurwissenschaften am Campus Wilhelmshaven. Die Jade Welt (JW) fragt nach…

JW: Herr Mecke, Was hat Sie zum Wechsel an die Jade Hochschule bewogen?

Mecke: Während meiner Tätigkeiten in der Industrie aber auch während meiner wissenschaftlichen Arbeit habe ich Erfahrungen gesammelt, die ich gerne an Studentinnen und Studenten weitergeben würde. Zudem ist die Lehre an Hochschulen das, was mir in der Retrospektive eine besondere Freude bereitet hat und bereiten wird. Im Hinblick auf die Anwendbarkeit der theoretischen Grundlagen habe ich mich sehr bewusst für eine Hochschule entschieden.

JW: Warum genau die Jade Hochschule?

Mecke: Um ehrlich zu sein - den ersten Kontakt hatte ich während eines Urlaubtages, als zu wenig Wind auf dem Wasser war. An diesem Tag besuchte ich die Jade Hochschule „inkognito“ und hatte das Gefühl, dass hier die Welt in Ordnung ist: Die Professoren und Studenten, die ich auf den Gängen gesehen habe, gingen sehr respektvoll und persönlich miteinander um. Viele Bereiche und Ausstattungen waren öffentlich zugänglich; dies zeigte mir einen verantwortungsvollen Umgang.
Mit diesem ersten Eindruck informierte ich mich intensiver über die Jade Hochschule und war begeistert von der interdisziplinären Zusammenarbeit über Fachbereichsgrenzen hinweg, und im Speziellen der engen Verzahnung von Maschinenbau und angewandter Informatik. Als die Hochschule dann genau „mein“ fachliches Profil für eine Professur ausschrieb, war für mich alles klar. Nun freue ich mich sehr auf diesem Gebiet in der Zukunft tätig zu sein.

„Bei meinem ersten Besuch an der Jade Hochschule hatte ich gleich das Gefühl, dass hier die Welt in Ordnung ist: Die Professoren und Studierenden gingen sehr respektvoll und persönlich miteinander um.“

JW: Welche Schwerpunkte möchten Sie in Lehre und Forschung setzen?

Mecke: Seit mehreren Jahren beobachte ich wie in der Softwareentwicklung innovative Methoden für die Produktentwicklung (Anwendungen, Apps, Services…) nicht nur entwickelt, sondern auch etabliert sind und werden. Die Methodik der virtuellen Produktentwicklung im Maschinenbau kann von diesem Innovationsschub profitieren, indem die existierenden Best-Practices auf die jeweiligen Anwendungsfälle adaptiert werden.
Diesen Prozess möchte ich unterstützen, indem ich zum einen den Studentinnen und Studenten der Ingenieurwissenschaften in gruppenorientierten Projektarbeiten agile Arbeitsweisen vermittle und zum anderen mit der lokal ansässigen Industrie entsprechende Kooperationen anbiete. Weiterhin lassen sich selbstorganisierende, nicht deterministische Prozesse wie sie in der Forschung auftreten, wunderbar mit agilen Ansätzen abbilden. 
Technologisch interessieren mich im Speziellen Anwendungen für einen Modellzentrierten digitalen Zwilling für Produkte aus dem Bereich des Maschinenbaus, ebenso wie allgemein die Themen Computer Aided-Design (CAD) und Product Lifecycle Managemenet (PLM).

JW: Mit welchen Erwartungen und Vorstellungen treten Sie die Professur an?

Mecke: Die Arbeitswelt allgemein hat sich in den letzten Jahren im IT Sektor verändert und diese Entwicklung wird weitergehen. Ich war in den letzten Jahren für ein finnisches Unternehmen tätig und tatsächlich halte ich die Kombination von den genannten agilen und den konsensorientierten Arbeitsweisen im europäischen Norden für progressiv. Ich hoffe etwas davon mit in die Jade Hochschule mitbringen zu können. Daher freue ich mich sehr auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen auch über die Ingenieurswissenschaften hinaus.
Als Teil der Jade Hochschule möchte ich ihre Entwicklung positiv mitgestalten, denn dies liegt in der Verantwortung aller Hochschulangehörigen. Dies gelingt, indem ich die genannten teamorientierten Methoden und aktuelle Lehrinhalte Studentinnen und Studenten anbiete und vermittle und ein lokales Netzwerk aufbaue, um so interessante Projekte für die Studierenden, Industrie und die Forschungsgemeinschaft zu initiieren.

Werdegang

Kai Mecke studierte Maschinenbau an der Technischen Universität Darmstadt und der Canterbury University in Christchurch, Neuseeland. Im Rahmen seiner Tätigkeit am Institut „Datenverarbeitung in der Konstruktion“ der TU Darmstadt erstellte er seine Dissertation zu semantischen Technologien im Maschinenbau und wurde im Dezember 2012 promoviert. Nach diversen Auslandsaufenthalten und Tätigkeiten in der Industrie als freiberuflicher Projektleiter, Dozent, Application Service Manager und Scrum Master wurde der 40-jährige im August 2019 als Professor für Informationstechnologie im Maschinenbau an die Jade Hochschule berufen.