Dr. Sebastian Hollermann an die Jade Hochschule berufen

Dr. Sebastian Hollermann wurde auf eine Professur für digitale Baukonstruktion an die Jade Hochschule berufen. Er lehrt und forscht künftig am Fachbereich Bauwesen Geoinformation Gesundheitstechnologie, Abteilung Bauwesen, am Studienort Oldenburg. Die Jade Welt (JW) fragt nach…

JW: Herr Hollermann, was hat Sie zum Wechsel an die Jade Hochschule bewogen?

Hollermann: Die Anforderungen der Gesellschaft und des Marktes bezüglich ganzheitlichen, strukturierten Betrachtungen im Bauwesen bei steigender Komplexität führt zu Veränderungen in Bauwerken und Bauprozessen. Als Antwort darauf wurde der Ansatz des modellbasierten Arbeitens im Bauwesen mit Bauwerksinformationsmodellen entwickelt, der erhebliche Veränderungen in der Branche erfordert. Ich möchte mit meinen Fähigkeiten diesen Wandel unterstützen. Die Jade Hochschule bietet mir durch ihre Erfahrungen im modellbasierten Arbeiten die Möglichkeit, aktiv die Veränderungen in diesem Bereich mitzugestalten. Auch eine praxisnahe Ausbildung der Studierenden, individuelle Lehransätze, Forschungsaktivitäten und der interdisziplinäre Austausch sind interessante Rahmenbedingungen für meine künftige Tätigkeit.

„In Zukunft sind digitale Werkzeuge zur Konstruktion von Bauwerken notwendig.“

JW: Mit welchen Erwartungen und Vorstellungen treten Sie die Professur an?

Hollermann: So wie sich das Gebiet der digitalen Baukonstruktion verändert, muss auch die Aus- und Weiterbildung angepasst werden. Diese Weiterentwicklung sollte mit den Unternehmen aus der Region und im intensiven Austausch mit den Studierenden erfolgen. Darüber hinaus wünsche ich mir, ganz im Sinne des modellbasierten Ansatzes, interdisziplinäre Kooperationen und eine Internationalisierung der Lehre und Forschung. Für die Entwicklung und Einführung neuer Inhalte und Methoden ist sowohl die Unterstützung und Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hochschule, als auch die Mitwirkung von engagierten und zukunftsbewussten Studierenden notwendig. Diese Teambildung entspricht auch der Philosophie des Bauteamgedankens.

JW: Welche Schwerpunkte möchten Sie in Lehre und Forschung setzen?

Hollermann: Die Methodik des modellbasierten Arbeitens in Verbindung mit dem Einsatz neuer Technologien werden ein Schwerpunkt der Baukonstruktion und des Modellierens sein. Hierbei müssen Prozesse angepasst und neue Arbeitsweisen berücksichtigt werden. Neue Ziele der Modellbildung wie zum Beispiel Nachhaltigkeitsbetrachtungen und Simulationen werden durch den technologischen Wandel unterstützt. Dieser Wandel beinhaltet auch, dass Methoden in Lehre und Forschung sich verändern und Studierende neugierig auf Veränderungen sein sollten.

Werdegang

Nach einer Ausbildung zum Zimmerer studierte Sebastian Hollermann Bauingenieurwesen mit der Vertiefungsrichtung konstruktiver Ingenieurbau in Münster. Anschließend war er als Baubevollmächtigter für Brückenbau für die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in Hamm tätig.  Als Bauleiter im Brückenbau arbeitete der 39-jährige danach in Schweden. Hollermann promovierte an der Bauhaus-Universität Weimar und war dort auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Nach der Promotion übernahm Hollermann die Leitung des Baubetriebs und der technischen Entwicklung in einem Holzbaubetrieb. Anschließend arbeitete er im Bereich digitales Bauen und Bauprozessoptimierung bei der Köster Gruppe. Zum 1. August 2019 wurde Hollermann auf eine Professur für digitale Baukonstruktion an die Jade Hochschule berufen. 

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