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Hochschulpräsident Prof. Dr. Manfred Weisensee startet in die zweite Amtszeit

„Zusammenarbeit in der Hochschule stärken“

Bei der Wahl des Hochschulpräsidenten haben der Senat und der Hochschulrat der Jade Hochschule auf eine Ausschreibung verzichtet und damit dem jetzigen Amtsinhaber Prof. Dr. Manfred Weisensee ihr Vertrauen für eine weitere Amtszeit ausgesprochen. Die Redaktion der Jade Welt (JW) fragt den Hochschulpräsidenten nach seinen Plänen für die kommende Amtszeit.

JW: Lieber Herr Weisensee, Ihre erste Amtszeit als Präsident der Jade Hochschule nähert sich dem Ende. Welche Highlights gab es in den vergangenen sechs Jahren und welche Herausforderungen?
 

Sehr große Freude hat mir bereitet, dass die Jade Hochschule sich in den vergangenen sechs Jahren so unglaublich dynamisch entwickelt hat.

 

Prof. Dr. Manfred Weisensee (Foto: Piet Meyer/Jade HS)
Prof. Dr. Manfred Weisensee (Foto: Piet Meyer/Jade HS)

Wir haben eine Reihe neuer Studiengänge entwickelt und an den Start gebracht und damit offensichtlich die Bedarfe und die Nachfrage in der Region und weit darüber hinaus getroffen. Die Aktivitäten in Forschung und Transfer konnten massiv gesteigert werden und ihr Spektrum reicht von Großprojekten wie der Innovativen Hochschule über Forschungsverbünde mit Partnerinnen aus Wissenschaft, Unternehmen und Verwaltung bis zur Unterstützung zahlreicher KMU im Nordwesten. Governance und Organisation konnten wir beginnend mit dem Leitbildprozess weiter entwickeln und sind mit den unlängst verabschiedeten Führungsleitlinien noch nicht am Ende der Entwicklung.

Die in weiten Bereichen bereits umgesetzte Digitalisierung von Arbeitsprozessen hat uns auch bei der größten Herausforderung der letzten sechs Jahre, der Bewältigung der Corona-Pandemie  sehr geholfen. Wir wurden – wie alle anderen Hochschulen auch – unerwartet vom Lockdown getroffen. Die bereits grundlegend vorhandenen und genutzten Systeme konnten wir jedoch in sehr kurzer Zeit hochskalieren und mit großartiger gegenseitiger Unterstützung in andere Bereiche der Hochschule übertragen. Die Pandemie hat allerdings eine Reihe großer Herausforderungen überlagert, die wir zu meistern hatten und auch weiterhin meistern müssen. Der Generationenwechsel der Professorinnen und Professoren, fehlende Bau- und Bauunterhaltsmittel, die Globale Minderausgabe – diese und zahlreiche weitere Herausforderungen werden uns auch in den nächsten Jahren stark fordern.

JW: Zum 1. September startet Ihre zweite Amtszeit. Welche Themen werden Sie mit Ihren Kolleg_innen im Präsidium demnächst angehen?

Weisensee: Das Präsidium wird diese zweite Amtszeit gemeinsam mit den Dekaninnen und Dekanen mit einer Klausurtagung beginnen und wir wollen dabei noch stärker auf die Zusammenarbeit in der Hochschule hinwirken.

Die letzten Jahre haben sehr deutlich gezeigt, dass wir dann besonders erfolgreich sind, wenn wir die Werte unseres Leitbildes besonders ernst nehmen und die Kompetenzen und die Innovationskraft unserer vielfältigen Disziplinen in Kooperationen einbringen.

Dabei stehen die Qualität von Studium und Lehre und die Erhöhung des Studienerfolgs natürlich im Mittelpunkt. Da das Grundverständnis einer Hochschule für Angewandte Wissenschaft jedoch die Vermittlung selbst gewonnener Erkenntnisse einschließt, sind Forschung und Entwicklung untrennbar mit Studium und Lehre verbunden. Daher streben wir hier die Steigerung von Umfang und Qualität gerade auch in der interdisziplinären Zusammenarbeit an. Unsere dritte Aufgabe, die Third Mission, besteht in der Wirkung in die Unternehmen und die ganze Gesellschaft durch Wissens- und Technologietransfer und natürlich auch die Weiterbildung. Damit diese Aufgabe die ihr zustehende Aufmerksamkeit erfährt, haben wir die Third Mission, ebenso wie unser Megathema Digitalisierung in die Ressortbezeichnungen des Präsidiums und damit in die Agenda für die nächsten Jahre aufgenommen.

JW: Was wünschen Sie sich für die Jade Hochschule?

Weisensee: Ich wünsche mir für die Jade Hochschule, dass wir zwischen Landesregierung und Landeshochschulkonferenz einen guten Hochschulentwicklungsvertrag für die nächsten Jahre aushandeln können, der uns eine auskömmliche Finanzierung sichert und die Weiterentwicklung der Hochschullandschaft im Nordwesten ermöglicht. Ich wünsche mir, dass wir der demographischen Entwicklung, die sich an unseren Studienorten und in der Region recht unterschiedlich auswirken wird, mit frischen Ideen und Innovationskraft entgegenwirken können.

Ich wünsche mir, dass wir das Miteinander in der Jade Hochschule ganz nach vorne bringen

– und natürlich auch die Rückkehr zur Präsenz in unserer Hochschule und das möglichst bald!

Über den Präsidenten

Manfred Weisensee studierte Geodäsie an der TU Berlin und der TU Darmstadt. Ab 1985 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Photogrammetrie und Kartographie der TU Darmstadt, wo er 1992 mit Auszeichnung zum Dr.-Ing. promoviert wurde. Anschließend arbeitete er bis 1997 dort und am Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung.

1997 wurde Weisensee zum Professor für Kartographie und Geoinformatik an die damalige Fachhochschule Oldenburg berufen. Von 1999 bis 2001 war er Dekan des Fachbereichs Vermessungswesen und ab 2005 Vizepräsident der damaligen Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven (bis 2009) bzw. deren Nachfolgeinstitution, der Jade Hochschule. Dabei war er für verschiedene Ressorts verantwortlich, zuletzt für Gleichstellung, Weiterbildung sowie Forschung und Transfer. Am 1. September 2015 trat Weisensee das Amt des Präsidenten der Jade Hochschule an.

Manfred Weisensee war von 2011 bis 2019 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kartographie e.V. DGfK – Gesellschaft für Kartographie und Geomatik. Er wurde 1994 mit dem Preis von der Ernst-Ludwigs-Hochschulgesellschaft der TU Darmstadt für hervorragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet und 2019 mit dem Goldenen Lot des VDV.

Ansprechpartnerin in der Redaktion

  • Katrin Keller
    Katrin Keller

    katrin.keller@jade-hs.de