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InnosysDialog zum Thema „KI-Anwendungen im Marketing“

„Vielen Unternehmen fehlt es an Grundlagen, um ihr Unternehmensmarketing durch neue Anwendungen zu optimieren“

Teilnehmende des Dialogs im Lichthof am Campus in Wilhelmshaven (Foto: Jan Jesko Mantey/Universität Oldenburg)
Teilnehmende des Dialogs im Lichthof am Campus in Wilhelmshaven (Foto: Jan Jesko Mantey/Universität Oldenburg)

Der InnosysDialog informierte am Montag Interessent_innen der regionalen Wirtschaft zum Thema „KI-Anwendungen im Marketing“ an der Jade Hochschule am Campus in Wilhelmshaven. 

Zunächst referierte Christian Hinze, DOCK26 GmbH, zum Thema „Grundlagen des Marketings: Essenzielles Wissen für den erfolgreichen Einsatz von KI im Unternehmensmarketing“. Hinze betonte in seinem Vortrag die Bedeutung von künstlicher Intelligenz im automatisierten Marketing: „Ein Großteil kleinerer KMUs kann die neuen Technologien für Ihre Zwecke nur schwer sinnvoll nutzen. Häufig stellen wir in der Praxis fest, dass es bei vielen Unternehmen an Grundlagen fehlt, um ihr Unternehmensmarketing durch neue Anwendungen zu optimieren. Wenn es keine Corporate Identity gibt, sprich keine definierten Normen und Werte für den gesamten Betrieb, die von der Führungsetage bis hin zu allen regulären Mitarbeitenden von innen und außen gelebt werden, dann nützen auch die tollsten Marketing-Anwendungen nur wenig. KI im Marketing kann dann relevant sein und gewinnbringend eingesetzt werden, wenn Unternehmensmarke und alle damit verknüpften Produkte und Dienstleistungen klar und eindeutig kommuniziert werden können. Fehlt diese Basis, sind KI-Anwendungen im Marketing nur wenig sinnvoll.“

Hinze unterstrich neben der Bedeutung der Corporate Identity die Wichtigkeit der Konfiguration der KI für ein Unternehmen. Im Ergebnis kann außerdem beispielsweise die Rund-um-die-Uhr-Ansprechbarkeit beim Einsatz von Video-Generatoren auch eine Entlastung der Mitarbeitenden darstellen.

Im anschließenden Vortrag „KI im digitalen Marketing“ erklärte Prof. Dr. Felix Horstmann den Begriff der Künstlichen Intelligenz aus wissenschaftlicher Sichtweise. 

Christian Hinze von Dock26  erklärt den Zusammenhang von Corporate Identity und KI-Anwendungen (Foto: Jan Jesko Mantey/Universität Oldenburg)
Christian Hinze von Dock26 erklärt den Zusammenhang von Corporate Identity und KI-Anwendungen (Foto: Jan Jesko Mantey/Universität Oldenburg)

Nach Horstmann gibt es als Handlungsfeld die analytische KI, die strukturierte Daten nutzt, um Muster und Trends in Echtzeit zu erkennen und Vorhersagen zu treffen. Sie ermöglicht Marketing Automatisation auf Basis von Big Data. Daneben besteht als Handlungsfeld die Generative KI, die Daten wie Text, Bild, Audio und Code nutzt, um neue Inhalte zu entwickeln. Sie ermöglicht die Realisierung von Kosteneinsparungen und Effizienzgewinnen in der Marketing-Kreation sowie die Personalisierung von Marketing-Inhalten. Auch wenn KI-gestütztes Marketing effizienter und kostengünstiger wird, werden Menschen benötigt, die entscheiden, welches Tool eingesetzt werden sollte.

Prof. Dr. Felix Horstmann, Jade Hochschule, erläutert die Handlungsfelder analytische KI und Generative KI (Foto: Jan Jesko Mantey/Universität Oldenburg)
Prof. Dr. Felix Horstmann, Jade Hochschule, erläutert die Handlungsfelder analytische KI und Generative KI (Foto: Jan Jesko Mantey/Universität Oldenburg)

„Qualität, Menge und Vielfalt der Daten besitzen einen direkten Einfluss auf die Leistungsfähigkeit von KI-Systemen. Eine umfassende Datensammlung sowie eine sorgfältige Auswahl und Aufbereitung von Daten ist entscheidend, um leistungsfähige und zuverlässige KI-Modelle zu entwickeln.“

Prof. Dr. Felix Horstmann

Einsatzpotentiale generativer KI im Marketing reichen von Content Creation über Kundeninteraktion bis hin zur dynamischen Preisgestaltung. Anwendungsbeispiele sind automatisierte Texterstellung, bei der Artikel, Blogbeiträge oder Social Media-Posts kreiert werden. Beim Empfehlungsmarketing können personalisierte Produktempfehlungen generiert werden, die auf bisherigem Kaufverhalten und Interesse der Kunden basieren. Kundeninteraktion funktioniert mit Chatbots, sodass Generative KI natürliche und kontextbezogene Gespräche führen kann. 

Nicht nur zur Vermeidung von Deep-Fake sprachen sich beide Referenten für eine Kennzeichnungspflicht von KI aus und halten eine Verpflichtung zu Quellenangaben für erforderlich. Rechtliche Rahmen und ethische Richtlinien müssen bei KI-Anwendungen stets berücksichtigt werden.

„Die heutige Präsenz-Veranstaltung der Innosys-Dialogreihe hat viele Akteure der regionalen Wirtschaft am Campus Wilhelmshaven zusammengebracht. Auch dieser Dialog zeigte wieder, dass durch den Austausch und die Zusammenarbeit der KMU der Region mit der Jade Hochschule, Synergieeffekte hervorgerufen werden können. Die erfolgreiche Veranstaltungsreihe wird in diesem Jahr bis zum Jahresende mit weiteren Themen fortgeführt“, erklärte Prof. Dr. Thomas Lekscha, Projektleiter der Jade Hochschule. 

Innosys NordWest

Innosys NordWest ist ein Verbundprojekt der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth, der Universität Oldenburg und der Hochschule Emden/Leer. Das Projekt wird durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die Volkswagenstiftung gefördert.

Beim InnosysDialog laden die drei Hochschulen der Standorte Wilhelmshaven, Oldenburg und Emden im Verbund mit den Technologiezentren der Region und den Kammern, Unternehmen ein, sich über Möglichkeiten von Kooperationen zu informieren. 


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Ein Beitrag von:

  • Vera Sasse
    Vera Sasse

    Wissens- und Technologietransfer vera.sasse@jade-hs.de