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Ländliche Räume mitdenken

Neuberufung: Prof. Dr. Jan Matthias Stielike im Gespräch

Dr. Jan Matthias Stielike wurde auf eine Professur für die Planung städtischer und ländlicher Räume an die Jade Hochschule berufen. Er lehrt und forscht künftig in den Fachbereichen Bauwesen Geoinformation Gesundheitstechnologie und Architektur am Campus Oldenburg. Die Jade Welt (JW) fragt nach…

JW: Herr Stielike, was hat Sie zum Wechsel an die Jade Hochschule bewogen?

Stielike: Die Grundwerte innovativ, kompetent, kooperativ, vielfältig und zugewandt treffen es für mich sehr gut. Ich erlebe einen wertschätzenden Umgang aller Hochschulangehörigen gepaart mit einer hohen Fachkompetenz. Die Denomination meiner Professur – „Planung städtischer und ländlicher Räume“ – passt zudem perfekt zu meinen fachlichen Interessen.

Dass ländliche Räume ausdrücklich mitgedacht werden, ist keine Selbstverständlichkeit. Dabei sind diese von entscheidender Bedeutung für die gelungene Gestaltung von Transformationsprozessen wie der Energiewende.

Die Hochschulstadt Oldenburg ist angenehm überschaubar, aber zugleich weltoffen und dem Neuen zugewandt. Zur hohen Lebensqualität trägt auch bei, dass man hier in der Vergangenheit nur an wenigen Stellen den Fehler gemacht hat, dem Leitbild der autogerechten Stadt zu folgen.

JW: Mit welchen Erwartungen und Vorstellungen treten Sie die Professur an?

Stielike: In meiner Berufung auf die Professur „Planung städtischer und ländlicher Räume“ sehe ich die Möglichkeit, meine Aktivitäten in Lehre, angewandter Forschung und Transfer mit großem Gestaltungsspielraum weiterzuentwickeln. Die gemeinsame Berufung durch die Fachbereiche Bauwesen, Geoinformation, Gesundheitstechnologie und Architektur bietet die Chance, die an der Jade-Hochschule vorhandenen Kompetenzen im Bereich der Stadt- und Regionalentwicklung zu bündeln und weiter zu stärken.

JW: Welche Schwerpunkte möchten Sie in Lehre und Forschung setzen?

Stielike: Ich sehe drei. Erstens soll es um die evidenzbasierte Gestaltung von Raumentwicklungsprozessen auf lokaler und regionaler Ebene gehen. Aktuelle Herausforderungen sind beispielsweise die Erhöhung der Klimaresilienz von Städten und Regionen, die Gestaltung der Mobilitäts- und Verkehrswende, die sozial inklusive und integrative Gestaltung von Städten, aber auch die Gestaltung von Schrumpfungsprozessen in vielen Regionen und die flächendeckende Sicherstellung der Daseinsvorsorge. All dies sind wichtige Tätigkeitsfelder für Absolvent_innen.

Einen zweiten Bereich kann die theorie- und evidenzgeleitete Beratung zu Raumentwicklungspolitiken auf übergeordneten Ebenen bilden. Hier liegen Aufgaben etwa in der Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse, in der Ausrichtung raumbezogener und raumwirksamer Politiken auf die sozial-ökologische Transformation, aber auch in der Unterstützung von Kommunen bei der Bewältigung der eben genannten Herausforderungen.

Und drittens sehe ich einen Bedarf für eine theoriegeleitete Reflexion von Raumentwicklungsprozessen und -politiken – auch hier natürlich immer mit einem Blick auf den Anwendungsbezug. In diesem Zusammenhang kann es beispielsweise um praktische Implikationen von Gerechtigkeitstheorien für raumbezogene und raumwirksame Politiken gehen oder auch um die bessere Integration der Dimension Umweltgerechtigkeit in diese Theorien.

Prof. Dr. Jan Matthias Stielike (Foto: privat)
Prof. Dr. Jan Matthias Stielike (Foto: privat)

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