Markus Wortmann beendet seine Tätigkeit an der Jade Hochschule
Der Hauptberufliche Vizepräsident für Personal, Finanzen und Liegenschaften im Gespräch
Markus Wortmann beendet seine Tätigkeit als Hauptberuflicher Vizepräsident für Personal, Finanzen und Liegenschaften der Jade Hochschule zum Ende seiner Amtszeit im Januar 2022 aus gesundheitlichen Gründen. Die Hochschulgremien hatten ihm vorab ihr Vertrauen für eine weitere Amtszeit ausgesprochen. Die Redaktion der Jade Welt (JW) fragt nach…
JW: Lieber Herr Wortmann, Sie haben in den vergangenen sechs Jahren unzählige Projekte vorangebracht – sei es die AG Nachhaltigkeit, die AG Barrierefreiheit, diverse Baummaßnahmen wie die Mensa in WHV, Dienstvereinbarungen und vieles mehr. Welche davon lagen Ihnen besonders am Herzen?
Wortmann: Zunächst möchte ich mich dafür bedanken, dass mir nun zum Ende meiner Amtszeit die Gelegenheit gegeben wird, noch einmal auf die letzten Jahre gemeinsam mit Ihnen zurückzuschauen. Besonders am Herzen liegt mir seit jeher besonders die Verbesserung der Studienbedingungen für die Studierenden, sei es durch die bestmögliche Herrichtung der fachlich notwendigen Räumlichkeiten oder auch durch die Verringerung von Umständen, die dem Lernerfolg einzelner entgegenstehen können. In diesem Zusammenhang ist die Schaffung von gleichwertigen Voraussetzungen für Studierende mit Handicap durch Abbau von Barrieren eine sehr wichtige Aufgabe.
Stimmen aus der Hochschule
„Markus Wortmann hat die Entwicklung der Hochschule in einer entscheidenden Phase des Aufbruchs maßgeblich mitgestaltet. Am deutlichsten wird dies durch Menschen sichtbar. So hat er in seiner Amtszeit mit rund 60 Professorinnen und Professoren erfolgreich Berufungsverhandlungen geführt und zu einem guten Abschluss gebracht. Nur so konnte der Generationenwechsel bei gleichzeitigem Ausbau und Aufwuchs in der Hochschule bewältigt werden. Bei seinen umfangreichen Aufgaben im Baubereich, bei der Haushaltkonsolidierung und in der Organisationsentwicklung kam Markus Wortmann seine große Erfahrung in und mit Hochschulen sehr zugute. Die Jade Hochschule und wir alle sind ihm zu großem Dank verpflichtet.“
Prof. Dr. Manfred Weisensee, Hochschulpräsident
„Seine Verbundenheit für diese Hochschule war für jedermann sichtbar. So erklärt es sich von selbst, dass Markus Wortmann immer auch ein aktiver Gestalter der Hochschulentwicklung war. Besonders am Herzen lagen ihm die Interessen und Bedürfnisse der Studierenden. Der Hochschulrat dankt ihm für die stets umfassende und transparente Information zur Haushalts- und Wirtschaftslage der Hochschule und die gute Vorbereitung der Entscheidungsgrundlagen. Nicht zuletzt ist es Herrn Wortmann zu verdanken, dass die Jade Hochschule die Ausnahmesituation durch die Pandemie konstruktiv und kreativ angenommen hat. Erst in diesem Jahr hat der Hochschulrat durch seine Zustimmung zu einem Ausschreibungsverzicht diese Leistungen ausdrücklich anerkannt.“
Dr. Jochen Holzkamp, Vorsitzender des Hochschulrates
JW: Der Umgang mit der Pandemie hat die letzte Zeit besonders geprägt und hatte enorme Auswirkungen auf Ihre Zuständigkeitsbereiche, insbesondere auf das Personal und die Arbeitssicherheit. Wie haben Sie die damit einhergehenden Herausforderungen gemeistert?
Wortmann: Die Pandemie war in der Tat eine große Herausforderung, der wir uns nun seit zwei Jahren mit allen Kräften widmen mussten. Dies hat auch dazu geführt, dass die ein oder andere Planung in verschiedenen Bereichen nicht wie zuvor angedacht zeitgerecht umgesetzt werden konnte.
Wenn man sich den Herausforderungen, die mit einer zunächst unbekannten und sich dann auch immer wieder ändernden Situation einhergehen sachgerecht stellen will, geht dies aus meiner Sicht nur im Team, hierzu bedarf es eine gehörige „Schwarmintelligenz“. Glücklicherweise wurden von unseren Kollegen aus der Arbeitssicherheit schon sehr frühzeitig umsichtige Hygieneregeln zusammengestellt, sodass wir von Beginn an den Hochschulbetrieb auch unter den besonderen Bedingungen einer Pandemie vorausschauend und mit der gebotenen Vorsicht gewährleisten konnten. Sehr hilfreich war hier auch, dass im Rahmen des vertrauensvollen Zusammenwirkens mit den Vertretungsorganen kurzfristig unbürokratische Lösungen für die Arbeit im Home-Office gefunden und so auch dem Leitbild der Hochschule folgend eine „zugewandte“ Personalpolitik umgesetzt werden konnte, die auch notwendige Einzelfallregelungen umfasste.
JW: Worauf sind Sie stolz?
Wortmann: Wir alle freuen uns ja über Lob, insbesondere wenn es überraschend kommt. So erging es uns im Frühjahr 2020, nachdem wir unser für die Corona-Pandemie erstelltes Hygienekonzept auf Verlangen an unser Ministerium geschickt hatten. Ein „dickeres“ Lob – hier von unserem MWK - hatte ich in meinen gut 20 Jahren in Hochschulleitungsgremien noch nie erhalten.
Stolz – auch wenn mir das Wort nur bedingt behagt – bin ich aber vor allem auf zweierlei: das ist zum einen die Überwindung der doch recht schwierigen Haushaltslage in meinen ersten Amtsjahren, welche dann in einem negativen Haushaltsabschluss im Jahr 2018 mündete. Dass es uns allen gemeinsam – und hier meine ich neben meinen Kolleg_innen im Präsidium insbesondere auch unsere Dekan_innen – gelungen ist, das Steuer rumzureißen und nun ruhigeren Gewässern entgegenfahren. Was mich zum anderen aber sehr gefreut hat, sind die Rückmeldungen aus dem Kreis der Studierenden, nicht nur im Rahmen der vielen Gespräche in den letzten Jahren, sondern insbesondere auch in den letzten Wochen, seit mein Ausscheiden aus der Hochschule bekannt ist.
JW: Was schätzen Sie an der Jade Hochschule?
Wortmann: Eine Hochschule ist ein komplexes sozio-ökonomisches Gebilde mit mehr oder weniger klaren Aufgaben, Strukturen und Prozessen.
Was letztlich zählt sind wir, das heißt all die Menschen die zum Studieren und/oder Arbeiten an die Jade Hochschule gekommen sind. Und da hat die Jade Hochschule einiges zu bieten
- nicht nur aufgrund ihrer dann doch recht bewegten Historie, sondern auch aufgrund der breiten Palette an recht unterschiedlichen Fachkulturen. Ich habe sehr viele spannende Persönlichkeiten kennen lernen dürfen und auch sehr viel Vertrauen bei meinen Mitarbeiter_innen und Kolleg_innen im Präsidium erfahren, wofür ich mich auch noch einmal an dieser Stelle herzlich bei allen bedanken möchte.
„Die Studierendenschaft hat unserem HVP Markus Wortmann im Grunde alles zu verdanken, was man aus seiner Position heraus erreichen kann. In seiner Amtszeit gab es große Herausforderungen in der Studentischen Selbstverwaltung, zu deren Lösung er vor allem mit seiner Persönlichkeit sehr konstruktiv beigetragen hat. Ich bewundere seine elegante Art, so zugewandt wie kein anderer, meist überparteilich die studentischen Interessen so loyal überall einbezogen und vertreten zu haben. So konnten wir Vieles gemeinsam umsetzen.
Mit seinem frühzeitigen Ausscheiden aus dem Amt wird daher die wichtigste Verbindung zur Hochschule in der Studentischen Selbstverwaltung fehlen. Der oder die Nachfolger_in wird große Fußstapfen vorfinden. Es bleibt uns nur zu wünschen, dass Markus Wortmann das gute Karma auf seinem nächsten Lebensabschnitt so treu begleite, wie er uns.“
Cynthia Wolter, Studentin
„Seit 2016 hat Markus Wortmann dem Präsidium gegenüber den Tarifbeschäftigten ein Gesicht gegeben. Von Anfang an machte er deutlich, dass ihm die Interessen der Beschäftigten am Herzen liegen. Er führte mindestens monatlich Gespräche mit dem Personalrat und war auch in dringenden Fällen stets kurzfristig erreichbar. Bei seinen Entscheidungen stand oft der Mensch als Individuum im Vordergrund. In Bezug auf die gesamte Hochschule stellte dies mitunter eine Herausforderung dar. Vieles wurde von ihm angestoßen, sei es die Personalkostenbudgetierung oder im Bereich der Gebäudeunterhaltung Neu- und Umbauten sowie Sanierungen.
Sein Ausscheiden hinterlässt eine Lücke, die zu schließen eine neue Herausforderung darstellt. Für die Zukunft wünsche ich ihm im Namen des gesamten Personalrats: arm an Krankheit, reich an Gestaltung!“
Carsten Henze, Personalratsvorsitzender