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Baupraxis vor Ort vermitteln und Kontakte zu Kooperationspartnern vertiefen

Exkursionen führten Studierende der Baukonstruktion nach Hamburg, zur Baumesse nach München und Kassel sowie ins regionale Umland

Gruppenbild auf dem noch unfertigen Dach der Grundschule Baakenallee, das später als Pausenhof genutzt werden wird. (Foto: Jade HS)
Gruppenbild auf dem noch unfertigen Dach der Grundschule Baakenallee, das später als Pausenhof genutzt werden wird. (Foto: Jade HS)

Prof. Dr. Iris M. Reuther, Professorin für Baukonstruktion des Fachbereichs Bauwesen Geoinformation Gesundheitstechnologie, bot während des Sommersemesters vier Exkursionen an, die nicht nur Baupraxis vermittelten, sondern auch die Verbindungen zwischen der Jade Hochschule und Bauherren, Planern, Objektüberwachern sowie vor allem auch Unternehmen vertieften.

„So wichtig eine fundierte, auch theoretische Ausbildung ist: gebaut wird außerhalb der Hochschule“,

so Prof. Dr. Iris M. Reuther.

 

Die Besichtigung in Kassel bot nicht nur Infos und Ausblick, sondern auch die Gelegenheit für ein Gruppenfoto. Auf der Messe dagegen verstreuten sich die Teilnehmer dann in die verschiedenen Hallen. (Foto: Thomas Täschner)
Die Besichtigung in Kassel bot nicht nur Infos und Ausblick, sondern auch die Gelegenheit für ein Gruppenfoto. Auf der Messe dagegen verstreuten sich die Teilnehmer dann in die verschiedenen Hallen. (Foto: Thomas Täschner)

Hamburg – hybride Operationssäle und Bauten unterhalb des Grundwasserspiegels

Den Auftakt bildete Ende März die Fahrt nach Hamburg, wo Studierende des Wahlfachs „Ausgewählte Themen der Baukonstruktion“ Baustellen für besondere Anforderungen in Augenschein nahmen. Beim Neubau des Universitären Herzzentrums des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) waren dies neben dem Dach aus wasserundurchlässigem Beton (WU-Dach) beispielsweise die Wände der Hybrid-Operationssäle. Die Baustelle der Grundschule an der Baakenallee in der HafenCity hat eine unterirdische, unterhalb des Grundwasserspiegels liegende Turnhalle sowie ihren Pausenhof auf dem Dach, der von besonders geformten Stahlbeton-Fertigteilen umgeben ist.

Wilhelmshaven und Bad Zwischenahn – Neubau des Klinikums und Glas-Fertigung

Am 18. April wurde eine Reise nach Wilhelmshaven angeboten. Am Zielort Wilhelmshaven standen die fast fertige Erweiterung der Strahlentherapieanlage sowie der Neubau des Klinikums im Fokus. Die aus besonderem Beton bestehenden und für Geothermie (zur Energieeinsparung) vorbereiteten Pfähle des Klinikums durchdringen zwei verschiedene Grundwasserebenen. Eine sehr aufwändige Gründung mit anspruchsvoller Wasserhaltung, über die der Bauherr und die Objektüberwachung die Studierenden der Baukonstruktion des zweiten Semesters informierte. Nachmittags brachte ein Bus die etwa 20 Teilnehmer zur Firma Semco nach Bad Zwischenahn, wo es eine Einführung in die Glas-Fertigung und eine Führung durch das hochgradig technisierte Werk gab.

Oldenburg – Studieninhalte aus der Baukonstruktion I und II in der Praxis

Auf den Fliegerhorst in Oldenburg führte der Weg einige der Zweitsemester am 19. April. Die GSG Bau- und Wohngesellschaft Oldenburg hat dort in einem Areal mehrere Baustellen in verschiedenen Bauzuständen. So konnten die Teilnehmer um Prof. Dr. Reuther die Schritte von der Gründung bis zum Dach, vom Rohbau bis zum Ausbau auf relativ kleinem Raum in Augenschein nehmen. „Eine gute Veranschaulichung der Lehrinhalte von Baukonstruktion I und Baukonstruktion II, die per Rad erreichbar waren“, erläutert Prof. Reuther. 

München und Kassel – Besuch der BAU 2023 und Sanierungsbaustelle Herkules

Einmalig war der Besuch der BAU 2023, der Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme in München, die im zweijährigen Turnus stattfindet. In diesem Jahr fand sie abweichend von der bisherigen Tradition während der Vorlesungszeit im April statt.  
Auf dem Hinweg wurde die Sanierungsbaustelle des Herkules´ sowie die Löwenburg in Kassel unter kundiger Führung besichtigt. Der dort verwendete, neu entwickelte Kunst -Tuff war ein guter Auftakt für die Neuerungen, die es dann an den beiden folgenden Tagen auf der Messe zu sehen gab. Nicht nur durch die ihnen gestellten Aufgaben, wie die Recherche über Neuerungen in verschiedenen Produktgruppen, waren die Studierenden bei sehr vielen verschiedenen Ständen und informierten sich über unterschiedliche Bauprodukte. 
 

Auf dem Fliegerhorst in Oldenburg ging es für die Gruppe hoch hinaus, um sich die Dachanschlüsse anzusehen. (Foto: Johannes Völker)
Auf dem Fliegerhorst in Oldenburg ging es für die Gruppe hoch hinaus, um sich die Dachanschlüsse anzusehen. (Foto: Johannes Völker)

Hat sich diese „Exkursions-Serie“ gelohnt?

Aus studentischer Sicht eindeutig: „Das ich bei der Bau 2023 dabei sein durfte und einen Einblick bekam war überwältigend. In lockerer Atmosphäre das Gespräch mit einzelnen Mitarbeitern von verschiedenen Firmen zu führen, war ein interessanter und vor allem ein informativer Austausch. Ich würde es immer wieder machen“, so Julia, eine angehende Bauingenieurin aus dem 2. Semester.

Ähnlich das Statement ihres Kommilitonen Aron: „Die Exkursion zur Baumesse in München war eine fantastische Gelegenheit sich über Neuheiten der Bauindustrie zu informieren und diese hautnah zu erleben. Zudem war der gemeinsame Besuch des Herkules Denkmals und die zusammen verbrachte Zeit eine schöne Gelegenheit, Studierende aus anderen Semestern und Studiengängen näher kennen zu lernen.“ 

„Ich bin sehr dankbar, dass die Studierenden all diese Erfahrungen machen und quasi nebenbei verschiedene potentielle spätere Tätigkeitsfelder für sich kennenlernen durften. Zudem freue ich mich über die Firmen und Bauherren, die die Exkursionen ermöglicht und durch Führungen, Unterstützung und Einblicke zum guten Gelingen beigetragen haben“,

Prof. Dr. Iris M. Reuther, Professorin für Baukonstruktion des Fachbereichs Bauwesen Geoinformation Gesundheitstechnologie.

Ein großer Dank geht an ...

die Bauherren des Universitären Herzzentrums des UKE und der GSB in Hamburg, des Klinikums Wilhelmshaven gGmbH, der GSG Oldenburg Bau- und Wohngesellschaft mbH sowie den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen. Dank gebührt den Büros Nickl & Partner / LeitWerk Nickl, KVL Group, LRO Architekten, Ernst² Architekten sowie den Unternehmen Semcoglas GmbH, Kreutzjans GmbH & Co. KG Bauunternehmung, Steinwerkstatt Endemann GmbH, Holcim (Deutschland) GmbH, Fermacell / James Hardie Europe GmbH und Dachbaustoffe Erlus AG.

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