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Neue Perspektiven in der Medizinischen Informatik

Neuberufung: Prof. Dr. André Mastmeyer im Gespräch

Dr. André Mastmeyer wurde auf die Professur für „Medizinische Informatik“ an die Jade Hochschule berufen. Er lehrt und forscht im Fachbereich Ingenieurwissenschaften am Studienort Wilhelmshaven. Die Jade Welt (JW) fragt nach…

JW: Herr Mastmeyer, was hat Sie zum Wechsel an die Jade Hochschule bewogen?

Mastmeyer: Ein Hauptpunkt, an die Jade Hochschule zu kommen, war für mich, die Denomination "Medizinische Informatik" besetzen zu dürfen. Ich war jahrelang in der Industrie unterwegs und wurde in Lehre und Forschung an einer Uni ausgebildet. Neben dem fachlichen Aspekt bin ich als Hannoveraner nun auch im Heimatbundesland angekommen und fühle mich seit jeher mit der Mentalität von Land und hiesigen Leuten sehr wohl. Die Jade Hochschule sprach mich bereits in Vorstellungs- und Verhandlungsgesprächen auf der menschlichen Ebene durch die vergleichsweise entspannte, kollegiale und freiraumschaffende Atmosphäre sehr an, meines Erachtens ein ideales Klima für kreative Forschung und Lehre – auch mit Spontanität und innovativen Lehrformaten, was den Studierenden tendenziell mehr Gestaltungsmöglichkeiten und Mitbestimmung freistellt.

Prof. Dr. André Mastmeyer (Foto: PicturePeople™ / foto@picturepeople.de)
Prof. Dr. André Mastmeyer (Foto: PicturePeople™ / foto@picturepeople.de)

JW: Mit welchen Erwartungen und Vorstellungen treten Sie die Professur an?

Mastmeyer: Chancen sehe ich darin, anwendungsorientierte Lehre mit Forschung und Entwicklungsthemen zu verbinden, um in den Studierenden die Neugier für selbstgetriebene, spannende F&E-Projekte mit ihrer entfachten Eigeninitiative zu schüren. Selbstgetriebene Projekte waren für mich persönlich „der“ Antrieb in meinen Studienzeiten, da hier selbst-bestimmtes und -wirksames Lernen eher im Vordergrund steht. Insofern kann ich mir sehr gut regelmäßig Projektunterrichtformate, Flipped-Classroom-Varianten oder stark seminaristisch geprägte Gestaltungen vorstellen, in denen die Studierenden selbst durch Referate tendenziell viel Einfluss auf Vorlesungspensen nehmen können. Kurzum, ich hoffe in vielen Studierenden auch für die praxisorientierte Forschung und dazu nun mal notwendige Theorieanteile ein gewisses Feuer entfachen zu können, damit sie als selbst-denkende, innovative Macherabsolventen den Campus in den Beruf verlassen.

JW: Welche Schwerpunkte möchten Sie in Lehre und Forschung setzen?

Mastmeyer: Speziell in meiner Denomination "Medizinische Informatik" habe ich mich in den Teilgebieten "Signalverarbeitung", "Bildverarbeitung" und "Simulation/Visualisierung" in Diagnostik und Therapie, vor allem auch in Extended-Reality-Methoden (XR=VR+AR) vertieft. Zudem treibt mich das Thema neue Methoden und Anwendungen der Künstlichen Intelligenz hierbei um. Modellbildung und Visualisierung aus meinen Vorarbeiten soll fortgeführt werden, hier: Es sollen kurz allgemein gesagt patientenspezifisch digitale Zwillinge von Patienten (Avatare) auch mit Körperfunktionen (4D: 3D+Zeit) für VR/AR-Trainings- und Navigationsanwendungen entwickelt werden. Dazu gehört aus meiner Sicht auch, sich mit handprogrammierbaren Assistenzsystemen wie Ko-Robotik-Anwendungen zu befassen. Zu anfassbaren und zu Studierende an HAWs begeisternden F&E-Projektthemen gehören sicher entsprechende Cobot-Systeme in Diagnostik und Therapie, die für (Teil-)Automatisierung ärztlicher Handgriffe sorgen und perspektivisch das Gesundheitswesen entlasten helfen könnten.

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