Am 6. Juni gastierte die Sparte 7 vom Oldenburgischen Staatstheater mit dem Straßentheaterprojekt Sheroes auf dem Campus Oldenburg. Von 13 bis 16 Uhr konnten sich Besucher_innen auf dem Platz neben der Mensa an verschiedenen aufgebauten Stationen mit den Themen Geschlechter, Körper und Rollenzuschreibungen beschäftigen und zwischendurch auf einem der Strandstühle Platz nehmen.
Vizepräsident Prof. Dr. Holger Saß eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort. „Als die Anfrage des Oldenburgischen Staatstheaters mit diesem Angebot kam, war für mich und auch für alle anderen Präsidiumsmitglieder klar, dass wir das gerne annehmen.“ Das Angebot passe sehr gut zu der Jade Hochschule: Die Zertifizierung als „Familiengerechte Hochschule“, die Unterstützung der Aktion „Weltoffene Hochschulen gegen Fremdenfeindlichkeit“, die Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“ sowie das hochschulinterne Leitbild, die Führungsleitlinien, der Verhaltenskodex und der Vertrauensrat machen den Standpunkt der Jade Hochschule deutlich.
„Wenn mit dieser Aktion etwas mehr Verständnis, Toleranz und Wertschätzung für die hier angesprochenen queer-feministischen Themen an unserer Hochschule und in der Diskussion auch darüber hinaus erreicht werden kann, wird es sich gelohnt haben,“
schloss Vizepräsident Prof. Dr. Holger Saß die Begrüßung.
„Sheroes“ – nicht als klassisches Theaterstück konzipiert – bot in dem Format „umsonst und draußen“ Mitmachaktionen, Spiele, Kurzfilme, Hörspiele, Performances und einen Literatur-Kiosk. Grundidee und roter Faden der Veranstaltung war die Auseinandersetzung mit Biografien unbekannter oder in Vergessenheit geratener FLINTA (Frauen Lesben Inter Nonbinäre Trans Agender Personen) aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens.
Die interne Organisation der Veranstaltung hatte die Gleichstellungsstelle übernommen. „Das Theaterprojekt ‚Sheroes‘ hat die Jade Hochschule an diesem Nachmittag wirklich bereichert: die lebendigen Aktionen haben dazu eingeladen sich mit Spaß aktiv mit den Themen Gleichstellung der Geschlechter und Feminismus zu beschäftigen,“ resümiert Dörte Schneider, zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Jade Hochschule.
Eine Infowand nahm beispielsweise unter dem Titel „Sie sind noch da“ afghanische Musikerinnen und die Verfolgung durch die Taliban in den Blick. Beim „Semra-Ertan-Platz“ konnten Gedichte der Arbeiterin, Aktivistin und Schriftstellerin Semra Ertan über Kopfhörer angehört werden. Bei der Station „Jubeln und Loslassen“ konnten Besucher_innen einerseits eigene Wünsche auf Notizzetteln notieren und andererseits Diskriminierungserfahrungen in einer „Urne“ bestatten.
Beim Dosenwerfen „Smash it“, „Ping-Pong-Quiz“ und „Sheroes Pursuit“ konnte spielerisch Wissen zu Themenfeldern rund um einen intersektionalen, queeren Feminismus erweitert werden. Für die an jeder Station „erspielten“ Coins konnten am „Kiosk“ Biografie-Karten von FLINTA eingelöst werden.
„Besonderheit des Projekts ‚Sheroes‘ ist, dass es klassische Theaterstrukturen aufbricht, veränderbar ist und von Theater-Mitarbeitenden unterschiedlicher Sparten mitentwickelt wurde. ‚Sheroes‘ bedeutet für mich, einen Raum im öffentlichen Raum zu schaffen, in dem sich alle sicher fühlen können,“ erläuterte Franziska Stuhr, Regisseurin und Mitinitiatorin von „Sheroes“.