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Auf dem Weg zur Digitalisierung des Kulturerbes

Interdisziplinäres Forschungsprojekt zu Sammlungsgütern aus der Kolonialzeit gestartet

Oldenburg. Sie wollen Schiffsrouten aus der frühen Neuzeit mit digital gestützten Methoden rekonstruieren und analysieren, die Reisen von Sammlern aus dem 19. Jahrhundert mit Methoden der Datenwissenschaften nachvollziehen und digitale 3D-Modelle von Sammlungsobjekten erstellen: Der Forschungsverbund „Digitalisierung, Visualisierung und Analyse von Sammlungsgut“ (DiViAS) hat es sich zum Ziel gesetzt, anhand mehrerer Fallstudien digitale Technologien voranzubringen, um das kulturelle Erbe der Menschheit besser zugänglich zu machen. Nun trafen sich die Beteiligten des von der Oldenburger Historikerin Prof. Dr. Dagmar Freist geleiteten Projekts zur Auftaktveranstaltung an der Universität Oldenburg. DiViAS wird im Programm „zukunft.niedersachsen“ von Land und VolkswagenStiftung über drei Jahre mit rund 2,7 Millionen Euro gefördert.

„Das Projekt verbindet systematisch die Expertise aus den Museums-, Geschichts- und Kulturwissenschaften mit derjenigen aus Technik und Informatik“, betonte Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder in seinem Grußwort. So entstehe ein digitaler Werkzeugkasten, den künftig auch andere kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen nutzen könnten.

Auch Prof. Dr. Manfred Weisensee, Präsident der Jade Hochschule, unterstrich die Bedeutung des Vorhabens.

„Das Projekt ist mir ein Herzensanliegen, da es sich nicht nur als eine Kooperation von eigentlich sehr weit voneinander entfernten Fachgebieten versteht, sondern weil hier die Interdisziplinarität im besten Sinne durch gemeinsame Forschung an außergewöhnlichen Objekten umgesetzt wird.“

Den Kern des Projekts bilden zwei miteinander verschränkte Fallstudien. Eine davon soll die „Bewegung in Raum und Zeit“ von historischen Gegenständen nachvollziehen und digital abbilden, und zwar zunächst anhand von Schiffsrouten, die sich in London archivierten Logbüchern entnehmen lassen. Die andere Fallstudie befasst sich mit „Materialität in Raum und Zeit“, also besonderen Eigenschaften von historischen Objekten. Zugleich zielen die Studien darauf ab, Methoden und Technologien der Datenerfassung zu verfeinern.

Projektkoordinatorin Dagmar Freist erklärte: „Da es in einer unserer Fallstudien um Objekte aus kolonialen Kontexten geht, sind für uns die Forschungsarbeit mit Wissenschaftler_innen aus den Herkunftsgesellschaften und eine begleitende kritische Reflexion unserer Forschung und unserer Perspektiven zentrale Bestandteile des Projekts.“ Begrüßt wurden die Projektbeteiligten auch vom Vorsitzenden des Kuratoriums der VolkswagenStiftung, Dr. h.c. Björn Thümler, sowie Rüdiger Eichel, Leiter der Abteilung Forschung, Innovation, Europa aus dem Niedersächsischen Wissenschaftsministerium (MWK).

Den Ausgangspunkt von DiViAS bilden die großen Sammlungen und Archive des Landesmuseums Natur und Mensch in Oldenburg und der „Prize Papers“ im Londoner Nationalarchiv. Diese sogenannten Prisenpapiere – Unterlagen, die von Bord gekaperter Schiffe aus dem 17. bis 19. Jahrhundert stammen – stehen im Mittelpunkt des gleichnamigen Langzeitprojekts unter Freists Leitung. Beide Bestände entstanden im Kontext von europäischer Expansion und Kolonialismus; hier soll der Verbund DiViAS einen Beitrag zur Provenienzforschung leisten, also der kolonialen Herkunft der Sammlungsgüter auf den Grund gehen.

Ansprechpartnerin in der Redaktion

Zum Forschungsvorhaben

DiViAS ist ein gemeinsames Projekt des Instituts für Geschichte der Universität Oldenburg und des dort koordinierten Akademienprojekts „Prize Papers“ mit dem Institut für Angewandte Photogrammetrie und Geoinformatik der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth sowie dem Landesmuseum. Zum Leitungsteam gehören neben Freist auch Prof. Dr. Thomas Luhmann, Jade Hochschule, und Dr. Ursula Warnke, Direktorin des Oldenburger Landesmuseums Natur und Mensch. Weitere Partner sind das Institut für Kartographie und Geoinformatik der Universität Hannover sowie die Bibliotheksverbundzentrale VZG in Göttingen, hinzu kommen assoziierte Forschende aus dem In- und Ausland.

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Besser studieren

Die Jade Hochschule mit ihren drei Studienorten im Nordwesten Deutschlands sieht sich in der Verantwortung für die Entwicklung der Region, in der sie stark verwurzelt ist. Hier trifft ein breites und modernes Fächerangebot auf innovative Formen der Lehre. Die Forschungstätigkeiten der Jade Hochschule zeichnen sich durch einen hohen Praxisbezug aus, die in Kooperation mit Unternehmen, Verbänden und anderen Institutionen sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen durchgeführt werden.